Bereits 2018 hatte ich das Vergnügen in gleicher Location diese Tribute-Band sehen zu dürfen. Damals hieß die Halle jedoch noch König-Pilsener-ARENA. Während Corona wechselten die Markenrechte aber zum Essener Gebäudereinigungsunternehmen Rudolf Weber.

Das ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des Pink Floyd-Albums „The Dark Side of the Moon” stehende Konzert hat die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen gut gefüllt. Eine Besucherzahl wurde mir weder vom Veranstalter noch vom örtlichen Security-Dienstleister genannt.

Die 1988 in Adelaide/Australien noch unter dem Namen "Think Floyd" gegründete australische Band bezeichnet sich selbst als die weltweit erfolgreichste Pink Floyd Tribute-Band. Im August 1993 erfolgte dann die Umbenennung in The Australian Pink Floyd Show (TAPFS). Seit mittlerweile 34 Jahren tourt die Band nun schon in teilweise wechselnder Besetzung. Immer mit dabei als Markenzeichen, das rosafarbene Känguru, welches vom Pink-Floyd-Schwein abgeleitet ist.  

Das Konzert begann pünktlich um kurz nach 20:00 Uhr mit „Speak To Me“. Die Vorgabe für uns Fotografen war wie zumeist "die ersten drei". Heißt in diesem Fall "Speak To Me / Breathe / On The Run". Zeitlich betrachtet nur gute 6 Minuten Zeit zum Fotografieren. Wenn man dann berücksichtigt, dass dieser Teil des Albums eher ein hauptsächlich instrumentelles Intro darstellt, drängt sich die Frage auf, was hat man sich bei dieser Fotoregel gedacht. Kaum Licht, kaum Aktion der Künstler. Dementsprechend schwierig war die Aufgabe für die drei anwesenden Fotografen. Aber genug gejammert.

An der mangelnden Interaktion der Künstler untereinander und mit dem Publikum hat sich seit 2018 leider nichts geändert. Aber vermutlich ist auch dieses Verhalten ein Tribute an die Originalbesetzung.

Leider war die Sängerin Lorelei McBroom, die einzige frühere Originalbesetzung von Pink Floyd in der Band, diesmal nicht mit dabei, sodass Emily Lynn und Lara Smiles die Gesangsparts alleine bewältigen mussten.

Bekanntermaßen legen TAPFS seit Anbeginn großen Wert darauf möglichst nah am Original zu bleiben. Die ursprünglichen Alben von Pink Floyd sind ihre musikalische Bibel. Daher verwundert es nicht, dass beim Besucher der Eindruck entstehen konnte, tatsächlich auf einem Pink Floyd Konzert zu sein. David Gilmour besuchte die Band nach einem Konzert in Croydon 1994 hinter der Bühne und wies darauf hin, dass er noch nie die Gelegenheit gehabt hatte, Pink Floyd auftreten zu sehen und lud sie ein, auf Pink Floyds Party zum Abschluss ihrer Division Bell"-Tour aufzutreten. Da dieser Plan aufgrund der Sperrstunde am Ort der Veranstaltung scheiterte, engagierte er sie 1996 zur Feier seines 50'en Geburtstages.

Zurück nach Oberhausen. Mit im Gepäck war auch wieder die geniale Lightshow. Auch die drei riesigen aufblasbaren Figuren hatten wieder ihren Auftritt.

Im ersten Set steckte das komplette Album "The Dark Side Of The Moon". Ergänzt wurde durch Stcke aus den Alben "A Momentary Lapse of Reason" und "The Wall". Das zweite Set war eine Zusammenstellung aus den Alben "Whish You Where Here", "The Wall", "Relics", "Meddle", "Animals" und "The Division Bell".

Die Band hat in über 2 1/2 Stunden 24 Songs in herausragender Qualität präsentiert. Nachdem ich kürzlich jedoch Oliver Hartmann mit der Tribute-Band Echoes erleben durfte, bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, welcher Gitarrist mir da besser gefällt. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.

Genau betrachtet ist TAPFS auch nicht nur als Livekonzert, sondern eher als Kombination mit einer Theateraufführung zu betrachten, da ähnlich wie bei "The Musical Box" komplette Alben/Konzerte originalgetreu nachgespielt werden.

Aber nichts anderes haben die Besucher dieses Konzertevents an diesem Abend erwartet. Wo man hinsah zuckten Füße oder Knie im Takt und die Lippen bewegten sich synchron zum Text. Das war wieder einmal ein Konzerthiglight in Oberhausen.

Vielen Dank an Prime Entertainment für die Akkreditierung!

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

Line-Up

• David Domminney Fowler (Gitarre, Gesang)
• Ricky Howard (Bass, Gesang)
• Jason Sawford (Keyboards)
• Paul Bonney (Schlagzeug)
• Chris Barnes (Akustikgitarre, Gesang)
• Alex François (Saxophon)
• Emily Lynn (Gesang)
• Lara Smiles (Gesang)

Setlist
Set 1

• Speak to Me
• Breathe
• On the Run
• Time
• Breathe (Reprise)
• The Great Gig in the Sky
• Money
• Us and Them
• Any Colour You Like
• Brain Damage
• Eclipse
• On the Turning Away
• The Happiest Days of Our Lives
• Another Brick in the Wall, Part 2

Set 2

• In the Flesh
• See Emily Play
• Shine On You Crazy Diamond (Parts I-V)
• Welcome to the Machine
• Wish You Were Here
• High Hopes
• Pigs (Three Different Ones)
• One of These Days
• Run Like Hell

Zugabe

• Comfortably Numb

Links
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