Nach dem Rausschmiß von Gitarrist Uwe Lulis hat nun Ex-Rage Saitenzupfer Manni Schmidt das wichtigste Instrument im Metal Himmel übernommen. Jegliche Ängste, daß der Gitarrensound von Grave Digger darunter leiden könnte, sind überflüssig. Manni macht seine Sache mehr als gut ...
"The Grave Digger" bietet richtig satten Heavy Metal, zu dem auf den kommenden Grave Digger Konzerten ganze Heerscharen von Langhaarigen begeistert ihre Mähne schütteln dürften. Son Of Evil leitet das Album mit Piano-Klängen und Chören sehr stimmig ein, bevor das Lied mit Tempo, stampfenden Drums und hübschen Chören weitergeht. Ähnlich kommt auch der Titeltrack daher und gefällt ebenfalls - wenn auch nicht sonderlich originell. Mit Raven beginnt einer der absoluten Höhepunkte des Albums: Der satte Chorus hängt mir immer noch zwischen den Ohren. Ähnlich gut hört sich das schleppende The House mit seinen mal pompösen, mal ruhigen Momenten an - dazu noch die satten Gitarren ... wirklich gut. Weiterer Höhepunkt: Sacred Fire - düstere, schubbernde Gitarren und wieder diese dicken Chöre! Und wem bis jetzt die schnellen Nummern fehlen, dem sei z.B. King Pest ans Herz gelegt. Mit Silence gibt sich Grave Digger dann am Ende doch noch balladesk. Hierbei handelt es sich aber nicht wie so oft um die typische Plätscher-Ballade: Das gute Stück steigert sich bis zum Ende immer weiter und entwickelt dadurch eine hübsche Portion Dramatik.
Alles in allem ein rundherum gelungenes Heavy Metal Album, mit krachenden Gitarren und gutem Drumming. Einzig und allein könnte für meinen Geschmack der Gesang ein kleines bißchen melodischer sein, aber bei richtigem Metal auch mal ordentlich geröhrt werden muß, kann man dagegen eigentlich auch nichts sagen. Hervorzuheben ist übrigens die mehr als gute Produktion! Der Sound quillt zentnerschwer aus den Boxen!
FAZIT: Ein durch und durch gutes Heavy Metal Album mit klasse Produktion und richtig genialem Gitarrensound. Richtige Durchhänger gibt es nicht - aber auch nichts Innovatives, gewohnte Kost.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.01.2008
Jens Becker
Chris Boltendahl
Manni Schmidt
Hans Peter Katzenburg
Stefan Arnold
Nuclear Blast
43:22
2001