Nach "Same" und "Mirrorgames" beglückt uns der Finisterre Basser Fabio Zuffanti schon mit seinem dritten Studioalbum. Was "Springsong" mit den Alben seiner italienischen Prog Rock Stamm-Band verbindet, ist das hohe musikalische Niveau. Da hören dann die Ähnlichkeiten aber schon auf.
Wie der Titel des Albums schon vermuten läßt, zieht sich das Thema "Frühling" wie ein roter Faden durch sämtliche Stücke. Ein Konzeptalbum also - aber ein rein instrumentales!
Typischen Prog Rock bekommt man auf "Springsong" aber nicht geboten. Die dominierenden Instrumente sind Piano, Violine und Flöte, die zusammen einen wunderbaren, melancholischen, entspannten, frühlingshaften Soundteppich weben. Streckenweise erinnert die lockerleichte Atmosphäre an Angelo Badalamentis Soundtrack zu "Straight Story" und manchmal umschmeichelt der eine oder andere Ethno Sound das Ohr, ohne unangenehm an die so oft in Supermärkten erhältlichen "Nature Sound" CDs zu erinnern.
Anspieltips:
Das (instrumentale) Duett She Sat Writing Letters On The Riverbank verzaubert sofort durch ruhiges Klavierspiel und eine herrliche klagende Violine. Außerdem bekommt der geneigte Hörer einige Samples aus Andreij Jarkowskijs "Mirror" zu hören. Atmosphäre pur!
Lockerer und fröhlicher geht es in dem luftigen, flötenlastigen Kemper/Springtheme zu. Wer da keine Frühlingsgefühle bekommt, muß schon etwas an den Ohren haben.
Unbedingt erwähnenswert ist auch noch die wunderbare Aufmachung der CD. Die Schutzbox besteht aus schneeweißem Leinwand-Karton - genau wie die 10 beiliegenden Karten mit zu den Stücken passenden Bildern von Tieren und Natur. Jedes der Bilder wäre es wert, eingerahmt und an die Wand gehangen zu werden. Allein wegen dieser Karten müßte man sich "Springsong" schon zulegen. Für mich äußerlich eines der schönsten Alben, die ich jemals gesehen habe.
FAZIT: Alles in allem ein rundum gelungenes Instrumental Album voller Melodie und Frische, was durch die Prog Rock untypische Instrumentierung noch besser zur Geltung kommt. Wer auch nur das geringste mit Bands wie Clannad oder Nightnoise anfangen kann, sollte auf jeden Fall zugreifen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Fabio Zuffanti
Fabio Zuffanti, Stefano Marelli
Boris Valle, Agostino Macor, Roberto Vigo
Federico Foglia
Edmondo Romano (Saxophon, Dudelsack), Sergio Caputo (Violine, Derbouka, Ziff), Francesca Biagini (Flöte)
Sublime
45:01
2001