Im Jahre 2000 beehrten uns die amerkikanischen Jag Panzer schon mit einer exquisiten Shakespear Vertonung mit dem Titel "Thane To The Throne". Das Nachfolgewerk hat mit Shakespear nicht mehr viel zu tun, geht aber um einiges einfacher ins Ohr.
Schon in den frühen 80ern zelebrierten Jag Panzer klassischen Heavy Metal. Hinter "Mechanized Warfare" steckt also jede Menge musikalische Erfahrung, die man dem Werk auch anmerkt. Alle Songs bieten einen gekonnt inszenierten Aufbau, kein sinnloses Gebolze und auch keine Frickel-Selbstzweck-Orgien. Daß heißt nicht, Jag Panzer würden nicht auch dem progressiven Metal frönen - viele der Arrangements dürften in ihrer Vertracktheit auch Fans komplizierter Töne ansprechen. Klasse Soli, Doppel-Gesänge und sogar ein paar Mönchschöre haben sich auf diesem Werk verirrt und wissen dabei sehr zu gefallen.
Auch der Gesang von Harry "The Tyrant" Conklin ist variabel genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mal opernhaft-pathetisch, mal leicht kreischig, aber immer melodisch und kraftvoll.
Bei einer Band wie Jag Panzer ist es natürlich kaum der Rede wert, daß in Sachen Produktion alles im grünen Bereich ist und Gitarre und Schlagzeug entsprechend fett aus den Boxen kommen.
Angenehmerweise erinnert "Mechanized Warfare" nicht an typisch eurpoäische melodische Power Metal Acts wie Halloween oder Gamma Ray.
Besonders hervorheben möchte ich noch den Song Unworthy: Das Stück beginnt mit den bereits erwähnten Mönchsgesängen und weiblicher Stimme. Danach geht es ruhig, beinahe schon balladesk weiter. Danach gewinnt der Song an Fahrt und wird zu einer echten Hymne! Anspieltip! Außerdem sollte man unbedingt mal in The Silent reinhören, daß sich durch mächtig fette Riffs und klasse Breaks auszeichnet. Die Gitarrensolo ist übrigens auch nicht ohne ...
Es fällt schon ziemlich schwer, sich bestimmt Songs herauszupicken, denn das ganze Album bewegt sich fast durchgehend auf hohem Niveau - egal ob man das Songwriting oder die technischen Fähigkeiten der Musiker unter die Lupe nimmt. Hier darf wirklich jeder Anhänger schwermetallischer Töne zugreifen, wenn auch nur ein Fünkchen Interesse an klasse Melodien und genialen Gitarren besteht.
FAZIT: Nach "Thane To The Throne" zeigen Jag Panzer ein weiteres Mal, daß sie ohne Zweifel zur Elite des progressiven Power Metals gehören. Abwechslung, Melodie, gekonnte Progressivität und eine gehörige Portion Heavyness machen dieses Album zu einem Gourmet-Häppchen! Zugreifen!
Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.01.2008
John Tetley
Harry Conklin
Mark Briody, Christ Broderick
Mark Briody, Christ Broderick
Rikard Stjernquist
Century Media
54:20
2001