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Various Artists: F2 Music Progressive Rock Sampler Vol. 1

Stil: Progressive Rock

Cover: Various Artists: F2 Music Progressive Rock Sampler Vol. 1

Das britische Prog Label F2 Music beschert uns einen Sampler mit 8 Kompositionen seiner in weiteren Kreisen eher unbekannteren Bands.

Bei so einem Sampler scheint es mir am besten zu sein, sich einfach nacheinander jeden Song der auf dem Silberling vertretenen Bands einfach mal vorzunehmen.

Track 1 bis 5: The White Witch von Magenta (aus dem Album "Revolutions"). Gleich zu Anfang erwartet uns eines der stärksten Stücke des Samplers. Schöner, sehr harmonischer Gesang mit einer Prise Melancholie. Auf instrumentaler Seite weiß der über 20 Minuten lange Song ebenfalls zu überzeugen. Angenehme Synthie-Klänge (nicht zu aufdringlich), melodiöse und dramatische Gitarrenparts und dann und wann absolut passend schmeichelnde Piano-Klänge. Zwischendurch als Brücke glaubt man sogar einen Soundtrack zu einem atmosphärischen Film zu hören. Nimmt man sich die Zeit, dem guten Stück in aller Ruhe zuzuhören, fühlt man sich durch eine einfach gut erzählte Geschichte geführt. Und dann wieder diese schöne Gesangsmelodie ... beide Daumen hoch für The White Witch.

Track 6: Master Humphries Clock von The Fyreworks (aus dem Album "The Fyreworks). Das eingängige Flötenspiel am Anfang weiß sofort zu gefallen. Viel Piano, dann sphärische Klänge mit zum Text des Liedes passenden Soundeffekten wie zum Beispiel Hufgetrappel, ruhige Baßläufe und eine warme Stimme, die mit ihrem etwas seltsamen Gesangstil für Abwechslung sorgt. Und da man den Texten auch ohne Textheft gut folgen kann, steht einem Hörgenuß in aller Ruhe unter dem Kopfhörer nichts mehr im Wege! Daß manches vielleicht so klingt, wie manche 70er Prog Heroen, muß nicht stören. Das hier ist einfach gute Musik.

Track 7: Guardians von Cyan (aus dem Album "Remastered"). Das ganze beginnt rech treibend zum Mitwippen. Im Hintergrund wabern Synthie-Teppiche, dann und wann gibt es mal ein paar Akustik-Gitarren Einsprengsel, kleine Überraschungen im Song findet man auch und der Sänger ist auch ganz ok. Warum das ganze bei mir nicht so zündet, weiß ich nicht. Es bleibt nicht viel hängen, die Melodien überzeugen mich nicht. Absolut kein schlechtes Stück. Mich berauscht es aber nicht gerade. Vor allem Genesis Fans sollten hier mal reinhören.

So vielversprechend dieser Sampler auch eingeleitet wurde - leider muß man sagen, daß fast der ganze Rest des Materials nun doch ein wenig abfällt. Aber gehen wir weiter der Reihenfolge nach vor.

Track 8: Father of Leeches von The Othello Syndrome (aus dem Album "The Shadow Of Dreams"). Der Song ist ein ganz nettes Stückchen mit leicht geheimnisvoll klingenden Pianostückchen. Dazu natürlich die progtypischen Synthies. Der Gesang klingt in seiner seltsamen Akzentuierung etwas nach Fish. Kein schlechtes Stück, aber nichts besonders.

Track 9: The River von Cyan (aus dem Album "The Creeping Vine"). Dieser Song ist der dritte Höhepunkt nach den starken ersten beiden Stücken. Schönes Piano und Streicher bereiten den Teppich für einen überwiegend ruhigen und melancholischen Song, der aber kein bißchen auf depressiv getrimmt ist. Eine angenehme Stimme, die eine Melodie zum Mitträumen und Mithoffen um die Ohren streicheln läßt. Gegen Ende steigert sich der Song, wird fröhlicher, nimmt Fahrt auf und schließt mit einem klasse Gitarrensolo ab. Wirklich gut!

Track 10: Little By Little von Abel Ganz (aus dem Album "Drawing The Line Pt.1"). Für mich hat das Stück nicht so viel zu bieten. Eine lange instrumentale Einleitung ohne Atmosphäre (irgendwie dudelig, die Synthies). Das ganze ist zwar recht schwungvoll, aber nichtsagend. Außerdem ist der Sound nicht gerade gut.

Track 11: The World Prepares von Lee Saunders (aus dem Album "A Promise Of Peace"). Mit etwas mehr als 3 Minuten ein recht kurzer Song. Ein langsames, schleppendes, vom Bass dominiertes Stück Musik. Der Gesang ist für mich der schlechteste auf dem ganzen Album. Vor allem neben einigen hochklassigen Vertretern auf diesem Sampler ist The World Prepares die größte Enttäuschung. Schade.

Track 12: Guese You Had To Be There von Swing Gang (aus der Solo CD von Danny Chang von den Fyreworks). Das Stück scheint gar nicht so richtig auf einen Prog Sampler zu passen, ist aber irgendwie gar nicht so schlecht. Leicht soulige Anleihen und eine Stimme, die an ältere Tom Jones Platten erinnert. Eine Mischung aus Musik, wie man sich vielleicht sogar in New Orleans zu hören bekommen könnte, aus schon genannten Soul-Elementen und Tom Jones Anleihen im Gesang. Interessant und wirklich nicht schlecht.

Einige Songs haben das Zeug für lockere 8 Punkte, aber man muß ja das Ganze betrachten ...

FAZIT: Dieser Sampler ist sehr durchwachsen. Mit den Beiträgen von Magenta, The Fyreworks und Cyan liegen wirklich hochkarätige Prog Rock Songs vor. Das restliche Material ist bis auf einen ziemlichen Ausfall zwar nicht gerade schlecht, aber auch nichts besonders. Jedenfalls sollte man jede der hier vertretenen Bands weiter im Auge behalten, denn hoffnungslose Fälle sind auf dieser CD garantiert nicht vertreten. Allein aber wegen der genannten Höhepunkte sollte man aber mal reinhören. Oder sich gleich die entsprechenden Alben kaufen.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. Magenta - The white witch
  2. The fyreworks - Master humphries clock
  3. Cyan - Guardians
  4. The Othello Syndrome - Father of leeches
  5. Cyan - River
  6. Abel Ganz - Little by little
  7. Lee Saunders - The world prepares
  8. Swing Gang - Guese you had to be there

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    F2 Music

  • Spieldauer

    72:40

  • Erscheinungsdatum

    2001

© Musikreviews.de