Dies ist eine dieser Platten, über die man am liebsten keine Kritik schreiben würde. Nach dem ersten Hördurchlauf möchte man sich nicht weiter mit diesem Stück beschäftigen und lieber gleich zur nächsten Scheibe greifen. Also Augen zu und durch und die Scheibe ein paar mal mehr im Laufwerk kreiseln lassen.
Heartscore spielen sehr gewöhnungsbedürftigen Progressive Rock mit einiger 70er Schlagseite. Genregrößen wie Led Zeppelin werden leider zu keiner Zeit erreicht. Das Songmaterial ist durchwegs schräg und wirkt bis zum letzten Ton durchkonstruiert (also genauso, wie man es laut Presseinfo auch wollte).
Eine Besonderheit von "Sculptures" mag sein, daß die Herren Oliver Hartstack (v) und Dirk Radloff (g,b,keys) in vielen Songs Gedichte von Lyrikern wie E.E. Cummings und Emily Dickinson vertonen und dieses Album im Alleingang aufgenommen haben - eine reine Studioband also.
Musikalisch erstickt man aber an seinen eigenen hochgesteckten Zielen. Auch nach mehreren Runden im CD Player wirken die Songs immer noch schräg und meistens ziemlich sinnlos. Allein die Chöre des Openers Man Treats Woman lassen sich einem die Zehennägel hochbiegen! Der Gesang ist vollkommen emotionslos. Hier werden Noten und keine Emotionen gesungen.
Die Gitarrensoli von Multi-Instrumentalist Dirk Radloff offenbaren auf jeden Fall technisches Können, die Riffs hingegen zerren zumeist gehörig an den Nerven und verbreiten in jedem Song die gleiche Antmosphäre.
Bestellen kann man die Scheibe für 15 EUR auf der offiziellen Bandwebsite.
FAZIT: Leute mit Hang zu experimentellen Hard Rock Klängen und komplexen (sinnlosen?) Songstrukturen sollten auf jeden Fall mal reinhören, alle anderen lassen besser die Finger davon.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Dirk Radloff
Olivier Hartstack, Dirk Radloff
Dirk Radloff
Dirk Radloff
Eigenproduktion
44:43
2002