Bereits 1997 spielten Gitarrist Torsten Wolf und Bassist Pablo J. Tammen in einer Band namens Timezone - damals noch mit einer Sängerin. Nach einem Demoband trennten sich die Hannoveraner von ihrer Sängerin und machten sich auf die Suche nach einem neuen Sänger und wurden mit Jioti Parcharidis fündig. Die Band wurde noch flugs in Human Fortress umbenannt.
2001 schaffte die Band es auf den "Unerhört" Sampler des Rock Hard Magazins und fuhr beste Kritiken ein. Kurze Zeit später erschien das Debut-Album "Lord Of Earth And Heaven's Heir". Mit "Defenders Of The Crown" liegt nun das Nachfolgewerk vor.
Was als erstes auffällt: Human Fortress sind nicht mehr so verspielt und haben ihre Prog-Einflüsse fast vollständig über Bord geworfen. Man hat sich anscheinend entschieden sich in die unendliche Reihe von epischen Powermetal Bands einzureihen. Der entnervte Leser sollte aber bitte dennoch weiterlesen!
Wir finden hier keinen weiteren Hammerfall Aufguß und auch keine Stratovarius Chorknabenstimme. Human Fortress spielen hymnischen Metal, bei dem Gitarren wichtiger als Synthies sind und der Sänger keinen tollwütigen Rehpinscher zwischen den Beinen klemmen hat. Angenehm sind die folkloristisch-mittelalterlichen Einlagen (Border Raid In Lions March, Siege Tower - wunderschöne Akkustikgitarre!). Die Songtitel sind übrigens mit Vorsicht zu genießen. Ich habe den leisen Verdacht, daß beim Tracklisting der Promo CD etwas durcheinander geraten ist.
Auch an kurze Übergänge zwischen den Songs wurde gedacht (Collosseum); leider gibt es davon nicht mehr.
Ansonsten geht es bei den meisten Tracks melodisch geradeaus, manchmal durchbrochen von einem kurzen Akkustikteil. Handwerklich gibt es an der Scheibe auch nicht viel auszusetzen. Die Produktion geht in Ordnung, könnte aber etwas mehr Wumms vertragen.
FAZIT: Fans hymnischer Metalklänge sollten "Defenders Of The Crown" mal antesten. Mich persönlich nervt die Scheibe etwas, denn Power Metal gibt es einfach mehr als genug auf dem Markt. Jedenfalls hauen Human Fortress nicht so penetrant in die ausgefranste Kerbe jener Kapellen, die grad mit ihrem melodischen Einheitsbrei so erfolgreich sind.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.01.2008
Pablo Tammen
J. Parcharidis
Torsten Wolf, Volke Trost
Dirk Marquardt
Laki Zaios
Massacre Records
52:14
2003