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Ring Of Fire: Burning Live In Tokyo 2002

Stil: Progressive Power Metal

Cover: Ring Of Fire: Burning Live In Tokyo 2002

Es gibt zahlreiche Japan-Livealben, sind dort die Fans doch als besonders dankbar und enthusiastisch bekannt – vor allem für Musik, wie Ring Of Fire sie zelebrieren. Anfangs nur ein Projekt von manchmal-Malmsteen-Sänger Mark Boals, ist die Band mittlerweile ein Auffangbecken für mehr oder weniger prominente Instrumental-Koryphäen geworden: Vitalij Kuprij (keys, Artension), Tony MacAlpine (g, Planet X), Virgil Donati (d) und Philip Bynoe (b, Steve Vai) geben sich erwartungsgemäß keine Blöße. Jeder Musiker hat seinen Solospot, der teils mehr, teils weniger interessant ausfällt. E Lucevan Le Stelle zeigt Boals als soliden Operntenor – Hut ab!
Der Sound der Doppel CD fällt erstaunlich roh aus; nachbearbeitet wurde bestimmt nichts, Spielfehler kann man sowieso mit der Lupe suchen. Die Stimmung vermittelt die parallel erscheinenden DVD vielleicht besser, da das Publikum doch sehr leise (höflich?) ist. Es herrscht die volle Neoklassik-Breitseite, die so neu natürlich nicht mehr ist. Das Material steht dem von Meister Yngwie in nichts nach, und selbst der darf jedes Jahr das gleiche Album wieder aufnehmen. Die Stücke sind vorhersehbar und auf eine gewisse Eingängigkeit getrimmt, ohne die Virtuosität zu vernachlässigen. Die etwas ausladenderen Nummern sind noch am interessantesten (Atlantis). Ich kenne die bisher zwei Studioalben nicht, allerdings liegt einigen Songs textlich ein Konzept zu Grunde. Alles weitere über den Originalitätsfaktor sagen Namen wie City Of The Dead oder Keeper Of The Flame.
Am Ende der zweiten CD gibt’s noch ein paar informierende Worte von Boals selbst (wohl nur auf der Promoversion...)

FAZIT: Wer von diesem Sound nicht genug hat, bekommt hier reichlich Futter. Zweifellos spielen diese Herren alle in der Oberliga, ich selbst gebe aber teils ihren jeweils anderen Betätigungsfelder den Vorzug. Vor allem MacAlpine macht gute Soloalben (wo er auch seine Klasse als Pianist beweist) und ist mit Planet X und dem großartigen Cab-Projekt variabler. Selbst aktive Musiker bevorzugen die Videoversion und schauen dem Gespann auf die Finger. Die Gesamtheit der Teile macht bekanntlich in der Kunst nicht immer die Summe aus – in diesem Fall ergibt sich ein recht hoher Gegenwert, den man sich aber schon vorher ausrechnen konnte..

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2008

Tracklist

  1. DISC 1
  2. Introduction - Prelude For The Oracle
  3. Circle Of Time
  4. City Of The Dead
  5. Vengeance For Blood
  6. Atlantis
  7. Interlude "Prelude No.2 BWV 847"
  8. Death Row
  9. Samurai
  10. Dreams Of Empire
  11. Guitar Solo
  12. -
  13. DISC 2
  14. Keeper Of The Flame
  15. Bass Solo
  16. Drums Solo
  17. The Oracle
  18. Keyboard Solo incl. "Moonlight Sonata"
  19. Vocal Solo "e lucevan le stelle"
  20. Bringer Of Pain
  21. Face The Fire
  22. Fairytales Won't Die
  23. Ring Of Fire
  24. Mark Boals Message
  25. Leviathan

Besetzung

  • Bass

    Philip Bynoe

  • Gesang

    Mark Boals

  • Gitarre

    Tony MacAlpine, Mark Boals

  • Keys

    Vitalij Kuprij

  • Schlagzeug

    Virgil Donati

Sonstiges

  • Label

    Frontiers/Soulfood

  • Spieldauer

    110:42

  • Erscheinungsdatum

    2003

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