Nach einer Pause in den traditionellem Rock feindlich gesinnten Neunzigern kehren die Schweden zurück. Damals zockte man seine Riffs wohl schon nur aus der zweiten oder dritten Reihe heraus, so dass heute niemand ob Rückkehr der Schweden (was sonst?) Luftsprünge machen wird - zumal sie nach einem Album und einer Best Of nun mit einem Coveralbum daherkommen. Höre ich ein Gähnen? - Ja, aber es könnte schlimmer kommen: es wurden nicht die ausgelutschtesten Songs gewählt. Die inflationäre Veröffentlichung solcher Scheiben selbst von etablierten Bands zeigt, dass es momentan bezüglich der Kreativität düster im Metal-/Rockbereich aussieht.
Rainbows Kill the King brauche ich als Zweitverwertung - wenn überhaupt - nur von Heathen. Sweet, Montrose, Nazareth locken mich im Original schon nicht aus der Reserve, und Thin Lizzy und AC/DC nachzuspielen sollte einfach verboten werden. Unerwartet mutet das Recycling von Ozzys Abgesang bei Black Sabbath an (Never Say Die), sowie Love Child aus der Deep Purple Periode mit Tommy Bolin und David Coverdale. Mit Mountain, MSG und den unsäglichen Kiss (She) betritt man, wie gesagt, kein Neuland. Die gewählten Pfade sind allerdings noch nicht völlig ausgetreten. Es hätte beispielsweise auch Paranoid und Smoke on the Water sein können.
FAZIT: "Ultimate" ist hier gar nichts - vom Cover bis zum Covern selbst (beides billig-nichtssagend) ist dieses Album genauso verzichtbar wie alle anderen Tribute-Alben. Wenn ich die hier gespielten Klassiker (?) im ohnehin schon vollen Schrank stehen habe, brauche ich sie nicht noch aus zweiter Hand - weder von Iced Earth, Six Feet Under (um nur die erfolgreichsten zu nennen...) noch abgehalfterten, verhinderten Rockstars wie Baltimoore.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Weine Johansson
Björn Lodin, Patrik Johansson
Thomas Larsson
Ian Haugland
Lion Music / Alive
55:32
2004