Nach dem ersten Hördurchlauf kratzt man sich verwundert am Kopf und wirft einen zweiten Blick in die Promo Info. Daysend kommen sind keine Schweden und kommen wirklich aus Australien. So verwunderlich aber auch nicht mehr, denn längst haben die Schweden ihr alleiniges Copyright auf melodischen Death-Thrash verloren.
In Down-Under sind Daysend schon der nächste große Hit, toppen die Metal Verkaufscharts - das Album "Severance" wurde von den Zuschauern der ersten Metal Show Full Metal Racket zum australischen Album des Jahres 2003 gewählt.
Ob die Lorbeeren nun gerechtfertigt sind oder nicht: "Severance" kann sich auf jeden Fall mit internationaler Konkurrenz messen. Vor allem der Opener Born Is The Enemy ist ein echter Hit und zeigt, wie man Melodie mit brachialen Gitarren zu mischen hat und wie eine ordentliche Produktion zu klingen hat.
Innovationspreise werden hier nicht gewonnen, aber "Severance" hebt sich doch angenehm von allzu eintöniger musikalischer Obstipations-Einheitskost ab. Neben dem psychopathischen Gesang schleichen sich immer wieder schöne Melodien und eingängige Leads und entspannte Soli ins Ohr und lockern die in der grundstimmung eher aggresiven Songs angenehm auf.
Zur reinen Kopie ähnlich gelagerter Kollegen verkommt man nicht (immer), auch wenn The Blood Of Angels sehr verdächtig nach Soilwork klingt. Bei September wagt man sich gar in massentaugliche Gewässer, gesanglich erinnert das ganze sogar an die Radiorocker um Chad Kroeger.
FAZIT: Mehr als ordentlich, was hier als Debüt abgeliefert wurde. Nicht jeder Song ist ein Hit, aber der melodische Death/Thrash mit gesundem Aggressionslevel, knackiger Produktion und präziser, teils moderner Gitarrenarbeit sollte Fans von In Flames bis Soilwork mehr als nur ansprechen! Ab dem 25. Oktober für jeden erhältlich.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Meredith Webster
Simon Calabrese
Aaron Bilbija, Michael Kordek
Wayne Morris
Locomotive Music
46:57
2004