So schnell kann's gehen. Nur kurze Zeit nach dem Debüt "Force Of Evil" wird gleich die erste DVD nachgeschoben, um die darbende Fan Gemeinde ruhig zu stellen.
Das zugehörige Album wurde schon recht zwiespältig aufgenommen. Obwohl die Band (bis auf den Sänger) aus Mercyful Fate und King Diamond Musikern besteht, orientiert man sich nicht am Stil dieser übermächtigen Namen der Metal Historie, sondern knüpft an NWOBHM Sounds aus den 80ern an.
Das schreit natürlich nicht grad nach enormer musikalischer Abwechslung, mag den Fan aber zufrieden stellen.
Die DVD zeigt einen Konzertmitschnitt aus Stockholm im März 2003, wo Force Of Evil zusammen mit Trouble und Candlemass die Bühne unsicher machten. Dementsprechend kurz ist auch das eigentliche Konzert - nach 60 Minuten ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
Soundmäßig ist alles ok, bei dieser Art von Musik darf das ganze gerne etwas rauher klingen. Die Bildqualität geht in Ordnung, auch wenn keine spektakulären Kameraperspektiven geboten werden.
In den 60 Minuten wird fast das gesamte Debüt Album runtergezockt - mit Curse Of The Pharaos und Evil werden noch zwei Mercyful Fate Nummern dargebracht. Instrumental wird eine solide Vorstellung abgeliefert, Originalitätspreise werden natürlich nicht gewonnen. Sänger Martin Steene (ex-Iron Fire) singt etwas gewöhnungsbedürftig schrill, zeigt aber oft genug, daß er es auch anders und besser kann. Der geborene Frontmann auf der Bühne ist er aber nicht grad - trotz seines sympathischen Auftretens wirken seine Ansagen eher unbeholfen-peinlich.
An Extras werden noch gut 20 Minuten Interviews, zwei extrem grobkörnige Videos von der Cleveland Show im selben Jahr und ein ebenso grobkörniges Video, welches die Band im Studio zeigt, geboten. Das ganze wird noch von einer Bildergalerie und Biographien der Musiker abgerundet.
FAZIT: Allzu viel darf von dieser DVD nicht erwartet werden. Die Spielzeit ist eher bescheiden und die Extras hauen auch nicht grad vom Hocker. Da bleibt nur das übliche Fazit: Fans der Band greifen zu und werden glücklich, denn wirklich schlecht ist die DVD auf keinen Fall. Alle anderen lassen den Sparstrumpf unangetastet.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Hal Patino
Martin Steene
Michael Denner, Hank Shermann
Bjarne T. Holm
Escapi
100:00
2004