Ich hatte ja schon oft den Verdacht, aber mit dieser EP ist wohl endgültig bewiesen, daß aus Deutschland durchaus innovativer, progressiver, technisch mehr als anspruchsvoller Metal kommen kann!
Seit 2001 existiert diese junge Band nun, musizierte aber damals noch unter den Namen Fused Confashion. In Ermangelung eines Sängers spielte man ausschließlich instrumental. Anfang 2003 engagierte sich Andreas Lohse als Sänger, der genau wie die Bandkollegen Adrian Weiss (g) und Armin Alic (b) zuvor bei Thought Sphere schon einige Erfahrungen gesammelt hatte. Die erste Demo war bald aufgenommen und "Coldheart Canyon" wurde von verschiedenen Zeitschriften und Webzines begeistert aufgenommen. Ende 2004 sollen die Aufnahmen für das Debüt Album beginnen - bis dahin wird der darbende Liebhaber metallischer Feinkost mit der EP "Forcilized" vertrösted.
Fünf Songs umfaßt der Silberling. Der Opener Vortex Phobia ist vielleicht der schwächste Song. Aber schon hier wird die Gangart deutlich: Brachiale aber filigrane Thrashgitarren, dezent durchsetzt von modernen Metalsounds. Kurz darauf geht die EP mit Harvest At The Bodyfarm in die Vollen! Der beste und abgedrehteste Song! Stellt euch einen eigenständigen Mix aus Dream Theater, Machine Head und Spiral Architect vor und ihr kommt der Sache schon recht nahe. Dank der fetten Produktion brettern die Riffs gnadenlos drauflos, das ganze wird immer wieder durchbrochen von Gitarrenläufen, die einem das Hirn in sekundenschnelle verknoten und Sänger Andreas Lohse kann ebenso melodisch singen wie entfesselt brüllen.
The Benefit Of All My Senses Sharpened läßt mit einem ruhigen Start erstmal etwas Ruhe einkehren: Relaxte Gitarren und melodisch klarer Gesang. Trotz relativer Eingängigkeit gewinnt das Stück an Härte.
Versus wird von einem wunderschönen Gitarrensolo eingeleitet, pendelt dann gekonnt zwischen Thrash Attacken und eingängigem Refrain.
Husk Of The Withered Moth gibt am Ende noch den Gnadenschuß als erstklassige Thrash Abrißbirne und läßt einen verzückten Rezensenten mit klingelnden Ohren erschöpft in den Sessel sinken.
FAZIT: Genialer Mix aus Thrash und filigranem Brachialprog (nein, das ist kein Widerspruch). Forces@Work ist durchweg von äußerst versierten Musikern besetzt, strengt aber nicht durch selbstgefälliges Gefrickel an. Dieses Metalkleinod sollte von euch umgehend über die Bandwebsite geordert werden!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Armin Alic
Andreas Lohse
Mischa Blum, Adrian Weiss
Sabir Salkic
Eigenproduktion
23:34
2004