Ein Alteingesessener des Blues und Americana meldet sich zurück mit neuem Album. Dabei hat sich nicht viel geändert: Eher entspannt als dreckig geht der Mann mit den Zöpfen seine Songs an. Authentisch bleibt's trotzdem, denn die Kredibilität hat sich DeVille ja auch über Jahre hin erarbeitet. Bei zwei Nummern gibt es gar einen Anflug von Modernität in Form von dezenten Loops im Hintergrund, und auch sonst klingt die Produktion zeitgemäß, jedoch stets warm und der Wurzelmusik angemessen. Vielleicht etwas höhepunktarm, aber diese sommerliche Zurückgelehntheit liegt ja in der Natur der Sache - auch wenn die Jahreszeit gerade nicht passt: von staubigen Veranden und Kakteen kann man ja immer noch träumen.
FAZIT: Wer sich in wärmer Gefilde denken will, der lege "Crow Jane Alley" ein und genehmige sich einen Tequila. DeVille bleibt anachronistisch, wo etwa Calexico einen Schritt weitergehen, und kann dem alten Sound immer noch etwas Neues abgewinnen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.01.2008
David Keyes
Willy DeVille
Willy DeVille
John Philip Shenale
Steve Stevens, Joey Waronker
Eagle
41:12
2004