Die nächsten Franzosen auf Brennus Music, die nächste Band, bei der im Beipackzettel der Name DREAM THEATER gleich im ersten Satz auftaucht; gefolgt von SYMPHONY X, MEGADETH, METALLICA und TOTO. Das verspricht ja eine abwechslungsreiche Geschichte zu werden.
Die Realität sieht anders aus und hört sich auch wesentlich übersichtlicher an. Der französische Sechser präsentiert auf seinem Debüt anfangs mit wehenden Fahnen und Fanfaren den frequentierten Symphonic Metal (epischer wird es nur noch gegen Ende bei "Tribute To Athena"), um mit steigender Spielzeit vehement um Aufnahme in den erlauchten Kreis der progressiven Artverwandten zu bitten. Als überzeugendes Argument sollen dabei möglichst große Klangflächen dienen - diese haben unterm Strich aber hauptsächlich zur Folge, dass die meisten Songs einfach nur zu lang wirken; nicht nur, weil die Ideen fehlen, um auf Dauer mit Kurzweil zu glänzen. Die Hauptschuld, dass die Sehnsucht nach dem Songende oft diametral zum ausgerufenen Bandanspruch läuft, trägt vor allem die Dominanz des Keyboards. Jede Wette, dass der Tastenmann hier großen Anteil am Songwriting hatte - in seiner Selbstverliebtheit quält er dabei bald des Hörers Ohr. Der dünne und kraftlose Klang seines Lieblingsspielzeugs trägt seinen schlechten Teil dazu bei. Dass die Gitarristen auf "Antares" durchaus ihre Akzente setzen, wird da fast zur Nebensache, ebenso wie der rasante Doublespeed des Drummers.
Ein weiteres Manko ist leider auch Sänger Fabien Barriol. Fern von gekonnter Routine scheint er sich durch seine Performance zu kämpfen, steht dabei manches Mal knapp vor der Niederlage (zu hören u.a. bei "Imminent Explosion") und seine Anstrengung überträgt sich alsbald auf den Hörer. Zum leuchtenden Stern am Gesangsfirmament fehlt da noch einiges.
FAZIT: Für mehr als einen nationalen Achtungserfolg wird es für diese Franzosen kaum reichen. Vielleicht ist man im Heimatland froh über jede Band, die es über die Landesgrenze hinaus schafft - im internationalen Vergleich verbirgt sich hier hinter einem zweitklassigen Cover aber auch tatsächlich maximal nur zweite Liga.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.12.2007
Marc Lopez
Fabien Barriol
Frederic Geai, Franck Lopez
Nicolas Marco
Sylvain Gerbaud
Brennus Music / Just For Kicks
61:29
2005