Finnland entwickelt sich mehr und mehr zum Italien des Nordens, zumindest was melodische Metalbands angeht. Okay, auf dem Stiefel waren es mehr die True Metaller, dafür haben wir es bei CELESTY mit den nächsten Melodics im Geschwindigkeitsrausch aus Hoch-Skandinavien zu tun; inklusive rasenden Keyboardteppichen, Doublebass und allem was dazu gehört.
Der junge, mir unbekannte Sechser führt auf seinem dritten Album eine scheinbar bereits begonnene Fantasystory fort und beim Überfliegen des Textkonzepts stößt man auf die Worte "dragon", "wizard" und "hobbit". Nun ja, einfallsreich ist was anderes. Leider gilt gleiches für das auf "Mortal Mind Creation" intonierte - alles schon diverse Male (meist besser) bei Bands wie THUNDERSTONE, SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS und RHAPSODY (um nur die bekanntesten zu nennen) gehört.
Auch wenn die Band künstlerisch auf soliden Füßen steht, fehlen hier einfach die packenden und vor allem eigenen Songideen. Dazu kommt ein unauffällig begabter Sänger; mitunter auf halber Strecke zu kraft- oder lustlos (wie bei "Lord Of Mortals" oder in der gefühlsduseligen Überleitung zu "War Creations" zu hören) und mir unterm Strich zu harmlos. Junge, erschreck´ mich mal, lass es raus! So bleibt er meist, ähem...nett - selbst wenn es kompositorisch mal richtig opulent wird ("Arrival"). Die besten Momente erlebt die Scheibe, wenn die Band mal richtig zur Sache geht wie beim Abschlusstrack "Last Sacrifice"; aber bis auf Ausnahmen wie diese plätschert das Album an einem vorbei.
FAZIT: Der nächste Vertreter des schnellen Melodic Metal. Wie immer handwerklich begabt, aber in diesem Falle absolut austauschbar.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Ari Katajamäki
Antti Railio
Tapani Kangas, Teemu Koskela
Juha Mäenpää
Jere Luokkamäki
Dockyard 1
45:14
2006