Seit mehr als 20 Jahren sind die Briten von FINAL CONFLICT in Sachen Progressive Rock unterwegs, wobei die bislang erschienenen Alben (bislang fünf an der Zahl) allesamt und eindeutig dem Neoprog zuzurechnen sind. Dabei gehört die 1997er Veröffentlichung "Stand Up" zu den besseren Alben des Genres, dem man allenthalben vorhält, dass es sich entgegen dem Namen partout nicht weiterentwickelt und alles was, neu erscheint, in irgendeiner Form so oder so ähnlich schon tausendmal auf CD gepresst wurde.
Bei vorliegendem Output kann man diese Annahme auch nur eindeutig unterstreichen, wobei es sich nicht um einen lupenreines, neues Album handelt. Vier Stücke ("Rebellion", "The Janus", "Pangea´s Child", "All Alone") sind bereits auf drei der ersten vier Alben erschienen und wurden soundmäßig aufgepeppt. Zwei Stücke ("Channel 8", "The Following") stammen ursprünglich von einem Demotape und wurden einer Frischzellenkur unterzogen, so daß man bei vorliegendem Werk eher von einem Sampler mit zwei neuen Tracks ("Solitude", " It Should Have Been Simple") sprechen kann. Bleibt die Frage, was das soll, hinterlässt das Album doch recht zwiespältige Eindrücke. Die ersten sechs Stücke plätschern an einem vorbei ohne irgendeinen besonders hervorzuhebenden Track. Das bedeutet nun nicht, dass es sich hier um eine schlecht gemachte Scheibe handelt. Nur handelt es sich eben nicht um ein Output, das man irgendwie besonders lobenswert erwähnen müsste. Prima produziert allemal, aber irgendwie bleibt auch nach dem zehnten Hören nichts hängen, was einen dazu drängen könnte darüber nachzudenken, ob man diese CD irgendwann noch einmal aus dem Regal herausholt und in den Player legt. Die einzelnen Stücke sind allesamt sehr melodiös und warten mit einigen schönen Gitarrensoli auf. Der geneigte Hörer bekommt auch einige schöne Keyboard- und hier vor allem Hammondteppiche auf die Ohren. Alles nett – mehr aber auch nicht. Auszunehmen sind lediglich die beiden letzten Stücke, und hier insbesondere der mit über 10 Minuten längste Track " It Should Have Been Simple". Hier gibt es alles, was das Herz des gemeinen Neoproggers begehrt. Schöne Melodien, Breaks, Gitarrensoli, Keyboardteppiche und Reminiszenzen an die Größen des Progs der 80er-Jahre, wobei vieles an die britischen Landsmänner von "Final Conflict" "Twelfth Night" mit ihrem charismatischen Sänger "Geoff Mann" erinnert – und das ist nun nicht die schlechteste Empfehlung.
FAZIT: Final Conflict erreichen mit ihrem fünften Output sicherlich nicht den Höhepunkt ihres Schaffens, den sie bereits mit "Stand Up" erreicht hatten. Routiniert spielen sie ein Neoprog-Album ein, das die gängigen Vorurteile das Genre betreffend vollkommen unterstreicht. Der FC-Fan wird sicherlich zuschlagen, der FC-Novize ist mit dem Album "Stand Up" ganz sicher besser bedient, wobei "Simple" mit " It Should Have Been Simple" einen der besten Tracks der Gruppe am Start hat. Aber ein Stück alleine reicht nicht aus, um ein Album über den Durchschnitt zu erheben. Schade – Chance vertan.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.01.2008
Chris Chalk
Andy Lawton, Brian Donkin
Andy Lawton, Brian Donkin
Steve Lipiec
Chris Moyden, Dave Alexander
Steve Lipiec (Saxophon)
Eigenvertrieb
56:27
2006