Nicht nur in ihrer amerikanischen Heimat kann man erfolgreich sein mit einem Dutzend einfach strukturierter Stücke im Radiolängenformat. Härte findet marginal statt – im selten eingesetzten stilisierten Schreigesang und der vordergründigen Rock-Ausrichtung. Hawthorne Heights’ Gitarrenmusik ist aber jeglicher Kanten beschliffen und vom Schmutz gesäubert. Diese Musik ist so bieder wie ihre Herkunft und offensichtliche Zielrichtung: biedere Vorstatt-Tristesse der von trivialen Problemen geplagten Kinder der Mittelklasse; Rebellion durch Uniformierung, Emotionalisierung durch verstiegenen Herzschmerz. Poetischer Schmuck zur Intellektualisierung: der Kajal ist mächtiger als das Schwert. Warum auch aufbegehren, wenn man relativ versorgt und behütet ist? – Man kann mit Nichtigkeit doch ganz gut Geld verdienen...hoffentlich funktioniert diese „youth angst“ nicht auch hierzulande.
Fazit: Populärmusik von Kindern für Kinder. Weicher als die Mehrzahl der aktuellen Wasauchimmercore-Plage. Schaurig und fort damit. Irrelevantes Unterhaltungsprodukt.
Punkte: 1/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
fünf adrette Seitenscheitel, ein Look
Victory/Soulfood
43:39
2006