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Reviews

Legion: Shadow Of The King

Stil: Hardrock/Heavy Metal

Cover: Legion: Shadow Of The King

Die geografische Herkunft dieses Fünfers ist alles andere als offensichtlich (was nicht an den multinationalen Namen der beteiligten Musiker liegt), seine musikalischen Vorbilder sind es dafür um so mehr. LEGION aus New Jersey spielen nämlich weder US-, True oder sonstigen Power Metal, wie das Cover vielleicht suggerieren könnte, sondern nehmen den Hörer auf ihrem Debüt mit auf eine Zeitreise in die frühen Jahre des Hard- und Heavy Rocks. Dabei machen sie zwangsläufig einen längerfristigen Abstecher auf die britischen Inseln und frönen dabei trotz einiger Seitenblicke ihren wahren Helden am Ende mehr als deutlich.

Alles auf "Shadow Of The King" klingt dann auch wirklich beeindruckend nach der Ära der späten 70er und frühen 80er, wobei Songs wie der eröffnende Titeltrack und "Deny Yourself" von SAXON in ihren Anfangstagen mit einem jugendlichen Biff Byford am Mikro stammen könnten oder das riffbetonte "Medicine Man" fast schon augenblinzelnde Elemente von DEEP PURPLEs "Perfect Stranger" aufweist. Das alles sind jedoch nur Wimpernschläge ihm Vergleich zu den größten Vorbildern, denen hier im späteren Verlauf ausführlich nachgeeifert wird, die da wären: RAINBOW und DIO.

Nicht nur, dass sich das gitarrespielende Brüderpaar Francesco und Joe Adamo mit Vorliebe an ihrem Idol Ritchie Blackmore orientiert, Sänger Mike Bunk scheint darüber hinaus mit einem Poster seines Landsmannes Ronnie James Dio über dem Bett aufgewachsen zu sein und dessen Aura jahrelang in tiefen Zügen in sich aufgesogen zu haben. Es ist gar nicht mal unbedingt nur seine Stimme, sondern vor allem die gleiche Art zu singen, die diese faszinierenden Parallelen gerade bei den atmosphärischen Songs wie "The Watcher" und dem gefühlvollen "Colors (You And I)" bewirken. Als Freund von Klassikern wie "Rising" und "Long Live Rock ´n´ Roll" sollte man diese Songs unbedingt mal gehört haben, während es mit dem fast zehnminütigen "Stay Away From The Night" zum Abschluss hingegen noch mal zur tiefen Verneigung vor der Solophase des kleinen Sangesmeisters kommt - und dass nicht nur durch den heulenden Wind zum Ausklang...

Übrigens lag mir zur Rezension nur die ursprüngliche Eigenproduktion des Albums von 2005 vor (mit einem Johanna von Orléans-Gemälde als Artwork), bei der der Sound zwar etwas dumpf, aber auch nicht wirklich schlecht ausgefallen ist. Da sich im vergangenen Jahr aber das Label Majestic Rock der Sache angenommen und den Rundling remastered, mit erweitertem Booklet und neuem, dem hier jetzt zu sehenden Cover in Europa und Japan offiziell veröffentlicht hat, dürfte diesbezüglich eine weitere Wertsteigerung festzustellen sein. Mittlerweile ist des "Königs Schatten" daher sogar beim nationalen Amazon zu finden.

FAZIT: Die amerikanischen LEGION leben ihre musikalischen Vorlieben offen und unverhohlen aus und klingen dabei dermaßen unmodern, dass hier mancher Fan von RAINBOW und frühen DIO die ein- oder andere kleine Nostalgieträne verdrücken dürfte.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. Shadow Of The King
  2. Illusion
  3. The Watcher
  4. Deny Yourself
  5. Medicine Man
  6. Colors (You And I)
  7. Heart Of Stone
  8. Stay Away (From The Night)

Besetzung

  • Bass

    Nick Marinov

  • Gesang

    Mike Bunk

  • Gitarre

    Francesco T. Adamo, Joe Adamo

  • Schlagzeug

    Collin Bianchi

Sonstiges

  • Label

    Majestic Records

  • Spieldauer

    48:18

  • Erscheinungsdatum

    2006

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