Inkompetenz seitens einer Plattenfirma wird immer dann deutlich, wenn sie versucht, ihr nicht vertraute Zielgruppen zu erschließen. MASTERLAST werden Fans von Opeth, Agalloch und Katatonia ans Herz gelegt, was lächerlicher nicht sein könnte. Die New Yorker mit Schlagstockpromi John Macaluso spielen Groove-orientierten Tiefriff-Rock mit nebensächlichen ethnischen Untertönen wie der Fake-Sitar in „Highmax“ oder einer Art Stammesgesang im Hintergrund von „Whore Myself“. Wenige akustische Gitarren und der unabkömmliche verlängerte elektronische Arm komplettieren das Bild, welches kein rundes ist.
Die Produktion drückt, ist aber verwaschen. Womöglich sollen damit die stimmlichen Unzulänglichkeiten von Front-Prolette Lizza Hasan verdeckt werden. Wenn ihr wütendes Gebrüll einmal nicht mit Effekten belegt ist, versucht sie sich an melodiösem Gesang ohne Tiefe. Passenderweise haben die Instrumentalisten genauso wenig zu bieten - abgesehen von wirren Flötentönen in „Think of the Day“ oder melodiösem Bassspiel in „On the Line“. Sprechgesang und perkussive Rhythmik sollen zum „Jumpen“ anregen, doch in seiner Gänze stößt dieses gleichförmige Album ab. Nach konventionellem Liedschema gestrickt, kann keiner der Songs das Recht für sich verbuchen, den Richtigmachern des Genres in Sachen Sound, Image und vor allem Hittig- sowie Vielseitigkeit (Exilia und die ganze Mischpoke) das Wasser abgraben zu dürfen.
FAZIT: MASTERLAST nerven mit ihrem gesichtslosen Hass, der sich in textlicher wie musikalischer Irrelevanz wiederspiegelt. Nahe an der Grotte...
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
William Valentine
Lizza Hasan
Val Glauser
John Macaluso
C-Drike (machines)
Escapi/Edel
45:50
2006