Dummer Bandname, plakativer wie zutreffender Albumtitel, wenngleich "Trash" (man füge das h dazu) doch sehr marginal im Gesamtbild auszumachen ist. Die Hotrod-Optik und textliche Ausrichtung sollten vielmehr die Rotzpunk-Fraktion ansprechen.
Raues Geshoute prägt den treibenden Opener, der auch zunächst die Rockkomponente bedient und ein solides Hook bietet. Gleich zu Beginn von "Boneless" wird aber der Knüppel aus dem Sack geholt, was President Evil gemeinsam mit den Vocals (ohne Angelripper-Pottfaktor) in die Nähe der rotzigeren Sodom-Alben ("Get What You Deserve) rückt, wenngleich das Lied noch ein wenig stringenter sein könnte; es endet zu unvermittelt. "The Electromagnetic Superstorm" Bietet wieder einen Ankerpunkt im leicht melodiösen Refrain und dem simpel-effektiven Oktav-Riff. Schleppende Passagen mit anschließendem Geschwindigkeitsausbruch stünden auch einer Metalcore-Truppe gut zu Gesicht.
Grooven gehört ebenfalls zum Job einer geerdeten Gitarrenband, und dies tut beispielsweise "Demons Everywhere". Bei allem Riffmuskel-Spiel gibt es zur Abwechslung ein slide-artiges Solo, und diese Ausrichtung wird beibehalten, bis "Deathcar Racer" das Dreschen wieder verstärkt kultiviert, wobei die Eindimensionalität der Gruppe langsam offenbar wird: die beschränkte Ausdruckskraft des Sängers sowie die durchschaubaren Formel Thrash = Uffta
und Drei Akkorde = Rock. "Sadistico" lässt sich mehr Zeit und gelingt daher auf Chorus- und Dynamikebene - flottes Solo inklusive. Auch "Action Express" überzeugt nach Bassintro mit etwas melodischerem Gitarrenspiel, welchem Holze stimmlich auf charmant rauchige Weise folgt. Auch hier garantiert die Streckung der Spielzeit Spannungsbogen und ausgefeiltere Saitenarbeit.
"Riot Generator" und sein beiden Nachfolger sind relativ kurze Punker, deren Unvermitteltheit funktioniert, doch der stumpfe Midtempo-Stampfer dahinter ist aber leider kein "Star Destroyer". "Midnight Weedtrain" ist zumindest rhythmisch fett geraten und präsentiert ein waberndes Solo. Einen der stärksten Tracks bis zum Ende aufgespart, klingt die Scheibe ohne bleibenden Eindruck aus - "Dead Man´s Float" mit doomigem Refrain rechtfertigt das Warten bis zum Schluss nicht unbedingt. Weniger Musik wäre hier effektiver
gewesen, zumal alle Stücke hintereinandergeklatscht wirken statt ein abwechslungsreiches Album zu ergeben.
Fazit: Eindimensionalität wird von der zu hohen Zahl an Stücken verstärkt. President Evil kompensieren ihr unoriginelles Spiel nicht mit durchgehender Energie und stehen weit hinter der Konkurrenz. Skandinavien-High-Energy-Fans dürfen dennoch einen Hör riskieren.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2008
Typhoon Tilsener
Johnny Holze
Ace Renner, James Lars
Diamond Dennis
AFM Records/Soulfood
47:08
2006