Zwei von ihren Hochsitzen Megadeth (Rauswurf) und Flotsam & Jetsam (zunehmende Selbstdemontage) Gefallene tun sich mit einer "Hired Gun" zusammen; Joshua Craig/Podolsky hat schon sowohl bei Halford wie Christina Aguilera angeschafft, und es wäre kein Verlust, sollte er es bei Nebenjobs belassen: Seine Eigenkompositionen bewegen keine Welten. Wenige Gitarristen-Soloalben haben bezüglich ihrer Einzigartigkeit eine höhere Relevanz, und mit Vai oder Eklundh kann sich auch dieser Herr nicht messen.
Der aggro-Opener mit Stakkato-Einton-Riffgeschiebe ist sogar weit von der Klasse entfernt, die Bands ohne den Anspruch eines Instrumental-Egoistenalbums für gewöhnlich nicht unterschreiten dürfen. Das Drumming artet schließlich in Geprügel aus - uninspiriert wie die schräge Solodarbietung. Das hektische Melodiemotiv nervt schon beim ersten Hören. Da ist "For Max" gleich besser, packt Akustikgitarren aus und bewegt sich mit sprechender Leadgitarre im freundlichen Midtempo. Gen Ende schwenkt der Saitenakrobat in Richtung Flamenco um, und auch Ellefson darf etwas virtuoser seinen Bass spielen. "Sol Amente" verstärkt dieses Feeling noch und zeigt Nielsen als einfallsreichen Trommler. Mit einem Rhythmuswechsel einher geht der Schwenk ins Mediterran-Jazzige, inklusive Santana-Leadsingen und melodiösem Basssolo.
Country gilt als Königsdiziplin unter US-Sessiongitarristen, und mit "Twin, Twang Twung" fehlt ein solcher hier nicht - Kurz und entbehrlich, wenn auch virtuos und mit standardmäßigem Bass-Quartenhüpfen. Im nächsten Track gelingt es den sechs Saiten, lyrisch einen Sänger zu ersetzen; dabei wandelt das Stück von balladesken in flottere Territorien.
Als Kontrast dient das fast achtminütige "The Thing", welches die Schroffheit des Eingangsstückes aufgreift, trotz ätzender Leads aber wegen seiner Tempowechsel und des abschließenden Winks in Richtung harten Bluesrocks besser dasteht.
"In the Name of" ähnelt "A Question", und "The Audition" ist Akustikgitarre pur. "Self" streift den Nu-Metal mit tiefgestimmter Klampfe und Scratch-Imitation. "Black Art" beendet das Album nicht als Höhepunkt, plätschert mit den bekannten Zutaten vorüber.
FAZIT: In schlechten Abschnitten nervend, in besseren Momenten geeignete Hintergrundmusik - kein gutes Urteil für gute Musiker. Solide produzierte und gespielte Langeweile ohne Markanz.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2008
David Ellefson
Josh Craig
Craig Nielsen
Black Lotus
47:48
2006