Nach einer nunmehr sechsjährigen Schaffenspause meldet sich Robby Valentine, seines Zeichens musikalischer Tausendsassa und Bombast-Rocker, eindrucksvoll zurück: Mit seinem neusten musikalischen Output „The Most Beautiful Pain“ bietet Valentine wie gewohnt hohe Qualität für alle Freunde des keyboardschwangeren Pomp-Rocks, zuckersüß und mit viel Pop-Appeal.
Originalität sucht man dabei vergebens. Vielmehr dominieren Einflüsse der Marke Queen und Jim Steinmann, die aber so gekonnt in den Sound der Band eingewoben sind, das man über solche „Stil-Imitationen“ wohlwollend hinwegblicken kann.
Von dem extrem billig wirkenden Cover (Robby Valentine surft auf einem geflügelten Piano) einmal abgesehen, bietet die CD fast auschließlich hochklassiges Material, Füller lassen sich nicht auffinden. Gleich schon der Operner („I Should Have Known Better“) legt die Marschrichtung fest: Moderne Gitarrenriffs treffen auf klassische Keyboardmelodien und queenmäßige Backing Vocals.
Über all dem thront die charismatische und theatralische Stimme Robby Valentines.
Vom flotten Rocker („I´m Going Under“), über queenmäßige Nummern („Now Or Never“) bis hin zur, vor Pathos triefenden Powerballade („Everyday Hero“) ist alles vertreten, was eine abwechslungsreiche AoR Scheibe ausmacht. Auf Eingägigkeit wird dabei besonderer Wert gelegt, und so entpuppt sich fast jeder Song als Ohrwurm, dessen zuckersüße Melodien sofort das Ohr verkleben. Das schließt natürlich mit ein, dass der Kitschfaktor auf „The Most Beautiful Pain“ besonders hoch ist. So ist z.B. „One Of These Days“ so poppig, dass sich mir unweigerlich der Vergleich zu den Backstreet Boys aufdrängt. Und auch die ein oder andere Keyboard-Melodie wird dem Zuhörer wohl ein gequältes Grinsen ins Gesicht zaubern.
Der Sound der Scheibe ist glasklar und transparent und die Produktion lässt unausweichlich an die letzten Def Leppard Scheiben denken. Ob das nun ein Nach- oder Vorteil ist bleibt hier jedem selbst überlassen.
FAZIT: Schlussendlich ist die Scheibe wie ein große Sahnetorte. In Maßen ein köstlicher Genuss, in Massen ein Garant für Bauchschmerzen und Übersättigung. Trotz der fast durchweg guten Kompositionen: Aufgrund des hohen Kitschfaktors fällt es mir schwer, die CD an einem Stück zu hören.
Freunde von Queens „An Night In The Opera“ und Meat Loaf sei hier gesagt: Zugreifen!
<span style="font-style: italic;">Julian Islinger</span>
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Robby Valentine
Robby Valentine, Johan Willems
Robby Valentine
Robby Valentine
Juan Van Emmerloot, Nop Ton
Frontiers Records
63:47
2006