Ist es pietätlos zu fragen, ob heute jemand nach Windir krähen würde, ware deren Valfar nicht gestorben? - Und würde jemand sich für Vreid interessieren? Die Musik spricht dagegen.
Die vier Norweger aus der Asche Windirs schwanken zwischen schwarzkaltem Getrümmer und bemüht rockigen Riffs, welche dem Gesamtbild eine punkige Note verleihen. Für sich genommen kann dabei reizvolle Musik entstehen, doch Vreid spielen derart unfokussiert auf und hängen ihre Ideen so lieblos aneinander, das keinerlei Freude aufkommt. Völlig indiskutabel wird die Chose durch Technodrums und seichte Keyboardklänge im Zehn-Minuten-Gähner "Hengebjorki", die sich mit primitivem Geknüppel abwechseln sowie einen gewollten, nicht gekonnten Choreinsatz ans Ende. Melodisch sein und Abwechslung bescheren möchte auch der Sprechgesang im vorangehenden Stück, was lustigerweise aber nach Linkin Park klingt. Völlig orientierungslos ist auch der sprichwörtliche Rausschmeißer mit abwegigen Synthesizern, gezupfter Konfusion und verzerrtem Gekrächze. Nur "Our Battle" und "Hang ´Em All" halten die Zügel halbwegs in Zaum, da die Band von der kruden Mixtur des Unvereinbaren absieht und netten Thrash´n´Roll zockt. Die Soli auf der gesamten Scheibe sind allerdings furchtbar und zum Glück selten...nicht dass dies die Musik besser machen würde.
Fazit: Außer Frage, irgendjemandem diese Band ans dunkle Herz zu legen - ein Griff ins Klo für das sonst auf solide Qualität bedachte Label. In "Left To Hate" heißt es: "A new evil to replace the old one" - hmmm....
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Hvall
Sture
Ese, Sture
Steingrim
Tabu/Soulfood
42:22
2006