Warmachine, eine mir zuvor völlig unbekannte Band, schreiben sich laut Info-Zettel eine melodische Mischung von Metallica und Megadeth auf die Fahne. Aha. Zusammen mit dem, meiner Meinung nach, sehr doofen Bandtitel ein getrübter erster Eindruck, aber im Endeffekt geht es um das Wesentliche, um die Musik.
Los gehts mit einem sehr knackigen Riff mit Thrash-Anleihen, die Überleitung in melodische Hooklines ist jedoch fließend und prägen das komplette Album der Jungs. Von Metallica und Megadeth ist auch nach mehrmaligen Hören nicht viel zu finden, eher wird hier eine gefällige Variante vom klassischen, zum Kopfschütteln-animierenden Heavy Metal gezockt, der durch die oben erwähnten Hooks und teils arg klebrigen Refrains "bereichert" wird. Die Instrumente beherrschen die Jungs auch perfekt, man bekommt teils richtig schöne Soli um die Ohren gehauen. Nur wurde für meinen Geschmack das Schlagzeug arg in den Hintergrund gemischt.
Des weiteren fällt auf, das der Gesang Joe Di Taranto meist etwas blass wirkt, als ob er im Studio nicht wirklich Lust zu Singen hatte. Nur ab und an schimmert das ganze Volumen seiner Stimme durch.
Der nächste Kritikpunkt sind die Songs selbst. Es ist kaum ein Song drauf, der einem nachhaltig in der Birne hängen bleibt. Das mag unter anderem daran liegen, das die Songs zu aufgebläht sind, weniger ist oftmals doch mehr. Zum anderem sind sie einfach nicht zwingend genug, und ab und an ein bissel Mut zur Neuerung, d.h. zu anderen Stil- Elementen, wäre auch nicht verkehrt gewesen.
FAZIT: Alles in allem ein relativ durchschnittliches Album, hat man in dieser Form, oder besser, schon zu oft irgendwo anders gehört. Dabei ist das Potential definitiv vorhanden, man muss es halt nur umsetzen, und sich auch mal zutrauen, aus seinem engen Stil-Korsett auszubrechen.
<em>Nils Friedel</em>
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Andrea Zanini
Joe Di Taranto
Joe Di Taranto
Andrew Zenti
Nightmare Records
44:19
2006