Eigentlich könnte man dieses Review kurz fassen und die komplette Scheibe mit den Worten „Chaotischer Grindcore mit Punk Attitüde“ mehr als passend beschreiben, aber weil dies der Band nicht gerecht wäre, nehme ich mich ihrer an.
Mit „Erased from the memory of man“ releasen die Grind Amis von Watchmaker, ihr nunmehr drittes Album und weichen damit keinen deut von ihrem bisherigen Kurs ab. Wer sagt das Grindcore eintönig ist, der wird Lügen gestraft. Auch wenn sich die Variationen und die Abwechslung in einem engen Rahmen abspielen, sind sie spürbar und verleihen Watchmaker das etwas, was vielen Grindcore Bands fehlt, die Macht den Hörer zu fesseln und nicht nach den ersten drei Songs zu langweilen.
Der Anfang von „Erased from the memory of man“ ist eher punkig gehalten und erinnert sehr stark an Driller Killer, welche diesen Weg mehr als Erfolgreich gehen. Hat man diese Minuten überwunden, wird einem der Grindcore mit all seiner Härte und Hässlichkeit gegen den Kopf geschleudert, dass man sich fragen muss, wieso man nicht schon viel eher auf diese Band gekommen ist. An einigen Songs spürt man, dass an den Instrumenten nicht nur Chaoten stehen, sondern echte Musiker mit einem Gespür für gute Songstrukturen. Leider sind diese Augenblicke jäh gesät, weil ein Großteil der Songs in Sekundenschnelle ins Chaos ausartet und dabei das Album das ein oder andere Mal fast in die Bedeutungslosigkeit katapultiert hat. Schade drum, weil Songs wie „Dawn of Indifference“ oder „Nuke to Ashes“, ihren ganz eigenen Charme haben und durchaus auch bei nicht Grindcore Anhängern, Fans finden.
Der letzte Teil der Platte entführt den Hörer in die eher technische Ausrichtung der Band, wo sie sich neben Bands wie Decapitated oder !T.O.O.H! einordnet und sich standfest behaupten kann. Hier werden vor allem Technikfetischisten Bedient, was dieses sehr munden müsste, weil die dargebotene Leistung mehr als solide ist.
FAZIT: Nicht perfekt, aber jeder Fan von extremer Musik darf gerne einen Blick riskieren, bereuen wird man es bestimmt nicht.
<em>Andreas Fröhlich</em>
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
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2006