Hier gibt tatsächlich die Herkunft die Marschrichtung vor. Diese Jungs kommen aus dem kalifornischen Orange County, dem Zuhause von OFFSPRING und GREEN DAY und der Nachbarschaft von BLINK 182. Alles klar?
Okay, Fans und Kenner dieser Stilrichtung kennen die Band natürlich, legt sie mit „Broadcast To The World“ doch schon ihr fünftes Album vor; auch wenn es trotz einiger Erfolge, vor allem in Japan, für den richtigen Durchbruch noch nicht gereicht hat.
Für diese Insider sei erwähnt, dass hier ein neuer Sänger seinen Einstand gibt und dass die Band ihren eingestreuten (zum Glück nicht zu aufdringlichen) Rap-Elementen treugeblieben ist, die aber nicht wirklich ausreichen, um sich prägnant von den führenden Mitbewerbern zu unterscheiden. Und deren Fans können mit dieser CD vermutlich auch nicht viel falsch machen, hätte ich als Uneingeweihter im Rahmen eines Hörtests doch spontan und überzeugt auf eine der oben genannten Szenegrößen getippt.
Jeder Song ist hier eine vermeintliche Singleauskopplung und dass die Scheibe kurz vor dem Sommer (respektive pünktlich zu den Sommerferien) veröffentlicht wird, kann man dann auch kaum als Fehlplanung der Marketingabteilung bezeichnen.
Musik also für Collegekids, Schirmmützenträger und Skater – also eigentlich dem genauen Gegenteil von mir. Und wenn diese dann von mittlerweile schon etwas gereifteren Musikern dargeboten wird - die Band gibt es ja inzwischen auch schon seit zehn Jahren - kann ich mir ein gewisses Schmunzeln ob deren Glaubwürdigkeit kaum verkneifen. Dennoch muss ich zugeben, dass man sich auch als Metalfan nach einer Weile dem positiven Charme und der Coolness dieses Albums nicht gänzlich entziehen kann.
FAZIT: Chartorientierter Mainstream-Punkpop mit Rap-Versatzstücken, der jeden Rocker trotz guter Gitarrenarbeit offiziell kalt läßt, aber insgeheim auch in manchem Metalhaushalt für gute Laune sorgt. Nicht mehr und nicht weniger hörbar und relevant als die bekannteren Nachbarn.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Ben Osmundson
Ali Tabatabaee, Matty Lewis
Greg Bergdorf, Matty Lewis
Ed Udhus
Steamhammer/SPV
40:34
2006