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Birdflesh: Mongo Musicale

Stil: Grindcore

Cover: Birdflesh: Mongo Musicale

BIRDFLESHs drittes Album ist eine freundliche Bedienung an der Fleischtheke: sie verzichtet weitgehend auf Sexismus und Zurschaustellung von physischer Grausamkeit. Dafür ist sie aber auch nicht politisch engagiert und macht sich über Behinderte lustig, wo sie sowieso Spaß als vordergründige Motivation ihrer Arbeit ansieht. Damit bliebt Grindcore, was er ist – Minderheitenkrach.

Die Schweden drapieren ihre gekonnt gespielten Ein- bis Zweiminüter mit einer druckvollen Produktion und komödiantischen Einlagen, die nicht den Fluss aus den Tracks nehmen, soweit dies möglich ist. Schließlich wirken die Songs in diesem Genre immer wie Skizzen, die nicht zu Ende gezeichnet wurden; andererseits spricht es für eine Grindband, wenn man nicht schon nach 30 Sekunden froh ist, ein Stück überstanden zu haben. BIRDFLESH integrieren Singalongs in der Art von Macabre, jedoch nicht in vergleichbarem Umfang, beziehungsweise mit derselben technischen Brillanz im Blick. Die drei Musiker nehmen sich in je einem Stück Raum für ironisches Zuschaustellen ihres soliden Könnens, doch davon abgesehen blitzen instrumentale Finessen eher nicht auf. Stattdessen sorgt die Band mit drei Gesangsstilen und zahllosen Tempo-Changes für etwas Luft im engen Korsett. Dies wirft den ein oder anderen griffigen Track ab, den sich auch Death Metaller genehmigen können, denn schierer Lärm und Dilettantismus ist die Sache BIRDFLESHs nicht.

Auf die Fun-Elemente könnte man verzichten, doch dies bleibt wohl die Krux einer Stilistik, die sich nicht vordergründig mit musikalischem Ausdruck beschäftigt, sondern wahlweise den mahnenden Finger hebt oder ihn in diverse Körperöffnungen steckt. Die Form steht über dem Inhalt - kurze, spaßige Kracher ohne Botschaft.

FAZIT: BIRDFLESH spielen Grindcore mit mehr seiner guten als schlechten Seiten: Kurzweil, Energie und Spielvermögen, aber auch Tiefenmangel, Atemlosigkeit und Beschränkung, welche die Catchiness einiger Stücke aufzufangen weiß.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. Mongo Musicale
  2. Wig Destroyer
  3. Then You Know
  4. Mongoloid Wannabe
  5. Arabian Jesus
  6. Wedlock
  7. Crocophile
  8. Born Tired
  9. After-Ski Obliteration
  10. Bass Of Thunder
  11. Mr. Big Head
  12. Dear Driver
  13. The Friendly Call
  14. Handicapitation
  15. Drums Of Death
  16. Whirlpool Whiplash
  17. Dancefloor Dismemberment
  18. Nightgrinder
  19. Colombian Tie
  20. The Day Hell Came To Town
  21. Dying Cable
  22. Moonwalk Massacre
  23. Victims Of The Cat
  24. Ladies Night/Bordo Might

Besetzung

  • Gesang

    Achmed Abdulex

  • Gitarre

    Achmed Abdulex

Sonstiges

  • Label

    Dental Records/H´Art

  • Spieldauer

    34:15

  • Erscheinungsdatum

    2007

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