Ohne viel Schnick-Schnack sind Aviv Geffen und Steven Wilson im Frühjahr 2007 im New Yorker Bowery Ballroom eingefallen, um zu ihren beiden Alben relativ identische Versionen der BLACKFIELD-Hits vor ein dankbares Publikum zu bringen.
Der britische Brillenträger und Schuhstarrer will nicht recht mit dem waschbrettbäuchigen und mit Glitter geschminkten Beau aus Israel harmonieren, was das Optische angeht; musikalisch verbinden sich prog-rockende Inselkühle und den östlichen Wurzeln völlig entzogenes Poptalent allerdings mit Leichtigkeit. „Once“ muss dann sogar ein zweites Mal nach seiner Funktion als Eröffnungsstück kurz vor „Cloudy Now“ als Platzfüller für weitere Perlen herhalten. Als wären die restlichen in ihrer Abfolge hinsichtlich der Showdynamik geschickt angeordneten Tracks nicht nahrhaft genug fürs Langzeithirn – allen voran „Christenings“, „End of the World“ und „1000 People“.
Vielleicht liegt es auch an der mauen Kommunikation mit dem Publikum, wobei wiederum nicht von einer distanzierten Band die Rede sein kann. Vielmehr sind die Darsteller auf Perfektion bedacht. Welch durchschnittlicher Sänger Wilson ist, beweist er mit „Thank U“, das er lieber Alanis Morisette überlassen hätte und wie seine bisweilen aufgesetzte Aggressivität nicht zum Anspruch der Reibungslosigkeit passt. Dies nehmen Freunds des Duos sowie Qualitätspopper jedoch hin und bekommen mit diesen nicht ganz 90 Minuten neben den drei geschmackvollen Videotracks der Gruppe eine angemessene Bedienung.
FAZIT: Im Gegensatz zu den stets bis ins Kleinste ausgetüftelten Porcupine-Tree-Veröffentlichungen ist diese DVD geradezu spartanisch, aber zweckmäßig ausgefallen. Ob die kompakte Musik BLACKFIELDs visuell abseits echter Konzerterfahrung und über Eingeschworenenscharen hinaus aber so spannend ist, ist zu bezweifeln.
Sound: PCM 24/48 Stereo, DTS 5.1 Surround
Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
Seffy Efrati
Steven Wilson, Aviv Geffen
Steven Wilson, Aviv Geffen
Aviv Geffen, Eran Mittelman
Tomer Z
Snapper/SPV
92:00
2007