Die amerikanischen (Pop-)Rocker von City Sleeps präsentieren auf ihrer ersten Langrille Pop-Rock mit einem sehr, sehr dezentem Hauch Punk. Die durchdachten Songs zielen auf ein Mainstream-Publikum und bedienen so ziemlich jedes gängige Rezept für Rocksongs.
Auch sonst macht die Band um Sänger Dye nichts falsch - sie haben einen guten Sound, recht gute Songs und Dye präsentiert sich als fähiger Frontmann, alle Zutaten für ein gutes Rockalbum sind also vorhanden - Not An Angel ist leider trotzdem keins geworden. Was fehlt? Identität.
An allen Ecken und Enden denkt man "Ah, das hab ich schon mal gehört" oder "das klingt so ähnlich wie XY", leider wird aus vielen guten Teilen nicht immer ein (gutes) Ganzes. Da nützt es auch nichts, dass Dye manchmal sogar entfernt an Billy Joe Armstrong (Green Day) erinnert, im Gegenteil. Was diesem Album fehlt ist Eigenständigkeit - und das ist es was eine Rockband aus der Masse hebt.
Die Produktion ist handwerklich sehr gut gemacht, wirkt jedoch oft überambitioniert und over-the-top, dadurch fehlt es einfach an Dreck, den man für Rock´n´Roll braucht. Stimmeffekte, die frappierend an die letzten Singles von den Ex-Punkrockern Good Charlotte erinnern sind außerdem schon fast so verboten wie der Cher-Stimmeffekt und erzeugen zumindest bei mir ein Kitzeln im Gaumenbereich als ob mein Frühstück gern zurück auf den Teller springen würde.
FAZIT: City Sleeps sind keine schlechte Band, Not An Angel ist kein schlechtes Album - es bloß auch kein gutes. Ich wüsste nicht wem ich Not An Angel guten Gewissens empfehlen könnte, daher hoffe ich einfach auf die nächste Veröffentlichung der Band, alles Notwendige für ein hervorragendes Stück Rock ist schließlich vorhanden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2008
Brady
Dye
Milo, Adriel Garcia
London
Trustkill
39:58
2007