Diese Italiener sind nicht mit den gleichnamigen Schweizer Progressive Rockern zu verwechseln und backen in jeder Hinsicht kleinere Pizzen, die dazu noch ziemlich mies schmecken. Es erstaunt immer wieder, dass Bands auf Kneipenrock-Niveau Platten bei Labels veröffentlichen dürfen. Diesen halbherzigen Gitarrenblues und elektrifizierten Singer-Songwriterkram dann Syd Barrett zu widmen ist irreführend wie frech. Der Verstorbene wird sich bedanken...
Derart schlaff und bieder agieren nicht einmal Coverbands auf Stadtfesten. Die Texte wimmeln vor sprachlichen Unzulänglichkeiten und werden von einem Sänger vorgetragen, der weder Talent noch Ausdruckswillen zeigt. Füllende „Yeahs“, „Na-Nas“ und „Baby“ sprechen Bände der Einfallslosigkeit. Die Gitarrenarbeit ist prinzipiell spielfreudig und ohne Tadel ausgeführt, jedoch in grausam beschränktem Vokabular. Die Stücke hören sich gleich an; selbst die beiden zehnminütigen sind nur längere Versionen des selben abgehalfterten Pentatonik-Waber-Zeugs. „Egg-Flip“ ist minimal lebendiger, „The Passer-By“ funky, und „Insect Mechanism stellt abgedroschene orientalische Motive völlig abseits eines schlüssigen musikalischen Kontextes – irgendwo aufgeschnappt, das kann man dann verwenden...
CLEPSYDRA sind schändlich für die einst florierende italienische Rockszene. Ihnen geht jedweder Schneid ab, und ihre Fähigkeiten sind mehr als nur defizitär für den internationalen Musikbetrieb. Diese Band würde kein Kneipier mit Verstand buchen.
FAZIT: Knapp zum Abgewöhnen, diese langweilige Schrammelrock-Variante, die gerne groovend, hart und psychedelisch sein möchte, aber erst einmal viele Proberaum-Klimmzüge tätigen muss.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Filippo De Rubeis
Fabio Di Gialluca, Filippo De Rubeis
Fabio Di Gialluca
Danilo Ricci
MP/Just For Kicks
56:00
2007