Wer geht bei diesem Bandnamen und den Songtiteln nicht mit Vorurteilen an CRIES HANNAH heran? – Gerne lässt man sich seine schlimmsten Befürchtungen von den Amerikanern erfüllen.
Die Combo spielt zu spät gekommenen Metalcore und kann gegen die Führungsriege des Genres hinsichtlich Sound und Songwriting nicht heranreichen. Zum ersten fehlt ihnen eine anständige Produktion, und beim zweiten haben sie sich auf einen halbgaren Kompromiss zwischen zaghaften Eingängigkeitsversuchen (die obligaten Clean-Choruses und Breakdowns) und affektierter Vertracktheit entscheiden. In Teilen resultiert daraus eine für Genrefreunde genießbare Abwechslung; die unendlich bedienten Klischees vom Emo-Herzschmerz allerdings reihen „Beloved...“ ein in die Gräberreihe Gescheiterter auf dem Friedhof der Mainstream-Emulatoren.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte und vermeintlichen Core-Untergrund promoten möchte, kann CRIES HANNAH ins Regal wuchten und seinen zwecklosen Komplettismus-Komplex weiter pflegen. Die Plattenfirma dankt.
FAZIT: Metalcore is the new pop, und CRIES HANNAH bieten Metalcore and nothing else – mit allen abstoßenden Randerscheinungen. Objektiv gesehen keine Beleidigung, aber wenn man als Label dem Bandwagon aufsitzt: Strafpunkte, setzen!
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.01.2008
Josh Kassinger
Matt Tompkins
Trey Davis
Matt Boyd
Crash Music
40:23
2007