Die millionste Band, die sich als Metal-Hardcore-Gemisch bezeichnet, hat mit letzterem allenfalls Optik und Attitüde gemein. Ansonsten spielen DECLINE OF HUMANITY unaufregenden Death Metal aktueller Machart mit den typischen Thrash-Versatzstücken.
Die Gruppe war bereits aufgelöst und hat sich nun reformiert, auf zwar kompetent gezockte, jedoch drucklos produzierte Kurzspieler wie ihren kann die Welt aber prinzipiell verzichten. Dabei haben DECLINE OF HUMANITY Spielwitz und können auf ihren Klampfen so einiges – allein die Originalität bleibt auf der Strecke. Nicht beabsichtigtes Fiepen von Verstärkern auf einer internationalen CD-Veröffentlichung sollte nicht sein, wenn man seinem offenbar höheren eigenen musikalischen Anspruch gerecht werden will; genauso muss Brett sich eine flexiblere Stimme zulegen, wenn er sich vom Einheitsbrüllen der Genrekollegen abheben möchte. Angesichts der offenbar engagierten Lyrik sowie des versuchten Ausbruchs aus standardisierten Liedstrukturen – die Tracks sind alle relativ lang und rhythmisch recht abwechslungsreich sowie mit zahlreichen Riffs bestückt – kommen die Franzosen ihrem Vorhaben noch nicht gänzlich nach. Wie erwähnt: ein besserer Sound könnte gleich „Cult Of Blood“ einen besseren Eindruck machen lassen. Das klägliche und dankenswerterweise kurz vollführte Klarsingen in „Galaxy Express“ verärgert, wohingegen „DOH Forever“ als wüstes wie differenziertes Geschrote überzeugt. „Lethargic Worms“ – konsequenterweise auch als Videotrack präsent – ist der beste Song mit ausladend melodischem Vorspiel zum furiosen Schluss des Tracks.
Im Zeitalter zunehmend professioneller Eigenproduktionen und billiger Homestudios gibt es für den unzulänglichen Sound dieser EP keine Entschuldigung. Da es mit der Einzigartigkeit von DECLINE OF HUMANITY weither ist, wiegt dieses Manko umso schwerer.
FAZIT: Dreschender Tod mal wieder, und dies mit nicht überhörbaren Mängeln in der Ausführung. DECLINE OF HUMANITY sind in dieser Form noch nicht konkurrenzfähig, wenn sie musikalisch auf Bewährtes zwischen aktuellen skandinavischen und amerikanischen Extrem-Bands zurückgreifen, dies aber klanglich blass inszenieren.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.01.2008
Micko
Brett
Fack
FX
Manitou/Twilight
27:15
2007