Kurz und schmerzvoll ist diese EP: Zieht man die Zeit für Intro und Outro ab, so bleiben noch ungefähr 17 Minuten höchst intensiven Death Metals aus Schweden, der nicht zum tausendsten Mal Maiden-Riffs mit Gegrunze vermixt, sondern das Kunststück vollbringt, gleichzeitig extrem brutal, abwechslungsreich, spieltechnisch hochentwickelt und episch/melodisch daherzukommen.
„Chaos In The Flesh“ bietet neben unmenschlichem Double-Bass-Getrümmer, flirrenden Hochgeschwindigkeits-Gitarrenläufen und unaufdringlichen Keyboardflächen einen rhythmisch vertrackten Mittelteil, „Threshold To Eternity“ hält im Refrain trotz Brutalität schon beinahe so etwas wie einen Ohrwurm parat, die Gitarrensoli sind nicht auf bloßes „Show-Off“ Geshredde beschränkt, sondern bereichern den Song mit melodischem Zwischenspiel - ein sich nahtlos einfügendes Akustik-Break sorgt für weitere gekonnte Abwechslung; der Mittelteil des Titeltracks hat mit seinem Gitarrensolo mehr Rock´n´Roll im Allerwertesten brennen als 99% der üblichen Tatverdächtigen der so erfolgreichen Major-Label-Bands, die in regelmäßigen Abständen auf den Metal Thron gehoben werden.
FAZIT: FLAGELLATION haben mit „Incinerate Disintegrate“ ein mehr als gelungenenes Lebenszeichen von sich gegeben, das neben technisch anspruchsvollem Geballer noch echte Songs zu bieten hat und Fans von Brutalo-Death Metal genauso ansprechen dürfte, wie Anhänger des auf Atmosphäre bedachten DIMMU BORGIR Sounds. Der Sound dieser EP ist glasklar, druckvoll und volltönend. Auf der Bandwebsite gibt es die gesamte EP für einen begrenzten Zeitraum zum Gratisdownload. Was will man mehr?
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Jacob Anderson
Per Lindström, Teddy Möller
Daniel Cannerfelt,Teddy Möller
Fredrik Klingwall
Marcus Jonsson
Last Entertainment
20:41
2007