Als LP hat “UTD” die beiden Seiten “Death” und “Devil”, zeigt der Druck auf der CD. Unabhängig vom Medium ist das Projekt Furze ein kaum hörbarer Haufen im norwegischen Wald steifgefrorener Scheiße, den niemand beseitigt, weil Szeneprominenz wie Martin Ain ihn außergewöhnlich findet.
Frostig ist auch der Drumhocker besetzt, wo Satyricons Schlagzeughure unsagbar mies die Felle und Becken bearbeitet. Das passt zur „Produktion“ und dem Gitarrenspiel, welches nach unumsetzbaren Virtuositätsambitionen klingt. Über alledem – auch den Stimmbandäußerungen, für die Krächzen und Singen als Beschreibungen nicht greifen – liegt der Hauch des Understatement, ein So-Tun-als-ob. Bemerkenswert dabei ist, dass einige Ideen in angemessener Umsetzung richtig gut wären, aber vorsätzlich verkrüppelt werden. Das klingt bisweilen unbeabsichtigt (?) lächerlich für eine Black-Metal-Band, doch angesichts eines offenbar lebensbejahenden okkulten Konzeptes muss dies nicht abwegig sein.
Der K(n)ackpunkt an FURZE ist jedoch der, dass ihre Musik keine emotionalen Regungen weckt. Sie verstört weder, noch erfreut sie abseits der belustigenden chaotischen Strukturen und dilettantischen Ausrichtung. Es bleibt ein Heidenlärm, verkauft als Kult. Selbst Candlelight können dieses Thema hoffentlich nicht so heiß kochen, dass es jemand ernstnimmt. Exkremente im skandinavischen Schnee stinken nämlich nicht, und dort sollte dieser Quatsch auch liegen bleiben.
FAZIT: FURZE sind ein weiteres Beispiel für akademisch verkleidete Müllhalden. Die Hohe Schule innovativen Black Metals begeht sich anders, und Candlelight sollte man wegen derlei Veröffentlichungen zum Nachsitzen über ihre einst respektablen Labelaktivitäten verdonnern. Ich sag´s wieder: Scheiße.
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
The Reaper, Frost
Candlelight/Soulfood
44:09
2007