Zurück

Reviews

House Of Lords: Live In The UK

Stil: Melodic Hardrock/AOR

Cover: House Of Lords: Live In The UK

Das noch recht frische fünfte Studioalbum "World Upside Down" der ehemaligen Gene-Simmons-Schützlinge war nach dem enttäuschenden Vorgänger eine faustdicke Überraschung und zugleich eines der Melodic-Rock-Highlights des Jahres 2006. Dass dort vom Original Line-up nur noch Ober-Lord James Christian zu hören ist (abgesehen vom Gastauftritt Gregg Giuffrias), ist bei aller "Comeback"-Euphorie fast untergegangen. Da kommt insbesondere für alle Neuinteressierten ein Blick zurück auf vergangene Taten in Form eines Livealbums gerade recht.

Der hier zu hörende Livemitschnitt stammt nämlich von 2005, als man noch mit dem alten Team unterwegs war - wobei man nicht vergessen darf, dass die damalige Reunion schon ohne Gregg Giuffria stattfand. Die vom Keyboarder und ehemaligem Begründer der Band hinterlassene Lücke ist dann auch hier nicht zu überhören. Dennoch schlagen sich seine früheren Mitstreiter durchaus achtbar, wenn der Sound auch (einmal mehr) viel zu perfekt klingt und abgesehen von einigen längeren Instrumentalpassagen wie in "Mind Trip" und "The Rapture" nur selten richtige Konzertatmosphäre aufkommt.

Während der Schwerpunkt mit fünf Songs (inklusive dem größten Band-Hit "Love Don’t Lie") auf dem Debüt liegt, sind von allen vier Alben Songs vertreten. Dass es von der mittlerweile rarsten CD "Demons Down" mit "Talkin’ Bout Love" nur ein Song in die Setlist geschafft hat, ist allerdings schon ein recht großer Wermutstropfen. Dies dürfte zwar seinen Grund in der damalig wiederum abweichenden Besetzung haben, die das Album eingespielt hat, dennoch hätte die Band hier durch bessere Songauswahl einen größeren Kaufanreiz schaffen können. Der abschließende Studio-Bonustrack "Havana" war ursprünglich nur auf der Japanversion von "The Power And The Myth" zu finden und ist wenig spektakulär. Und dass das dort enthaltene Material im internen Vergleich tatsächlich abfällt, wird zuvor schon durch drei Tracks desselben nochmals deutlich.

FAZIT: Auch wenn es als Konzert-Dokument nicht wirklich überzeugen kann und auch die gewählte Playlist streitbar ist, bietet das erste Live-Album von HOUSE OF LORDS einen guten und ernstzunehmenden Rückblick über die früheren Werke der pompösen Ami-Rocker.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008

Tracklist

  1. Sahara
  2. Chains Of Love
  3. Love Don’t Lie
  4. Pleasure Palace
  5. Talkin’ Bout Love
  6. The Edge Of Your Life
  7. Mind Trip
  8. All Is Gone
  9. The Rapture
  10. I Wanna Be Loved
  11. Can’t Find My Way Home
  12. Slip Of The Tongue
  13. Havana (Bonus Studio Track)

Besetzung

  • Bass

    Chuck Wright

  • Gesang

    James Christian

  • Gitarre

    Lanny Cordola

  • Schlagzeug

    Ken Mary

  • Sonstiges

    James Christian (programming)

Sonstiges

  • Label

    Frontiers Records

  • Spieldauer

    60:44

  • Erscheinungsdatum

    2007

© Musikreviews.de