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Lana Lane: Gemini

Stil: Cover / Symphonic Rock

Cover: Lana Lane: Gemini

LANA LANE hat bereits Erfahrung mit Coveralben. Auf ihrem neuen widmet sie sich mit je zwei nachgespielten Stücken einer Band ausschließlich den Sechzigern und Siebzigern. Die in ihrem Umfeld erwarteten Instrumentalisten verhelfen ihr zu einer nur im Ausnahmefall überraschenden, aber durchweg handwerklich kompetenten Umsetzung.

Creams „White Room“ scheint zunächst nicht auf die Band zugeschnitten zu sein. Die übermotivierte Leadgitarre und der Orgeleinsatz beißen sich mit der ursprünglichen Trio-Ausrichtung. Die glatte Umsetzung des Stückes ist vom Bluesrockgeist recht weit entfernt, wie auch die LSD-Hymne „White Rabbit“ von Jefferson Airplane eher gestelzt wirkt. Auffallend harte Gitarrenstakkatos ersetzen die Marschtrommel des Originals – selbst eine klassische Metalband wie Sanctuary hat das Stück sensibler umgesetzt. Hammondsounds stören dabei nicht unbedingt; alle Stücke durch die Instrumentierung in das eigene Pomprock-Konzept zu pressen macht dennoch nur bedingt Sinn.

Im Falle der beiden Foreigner-Tracks fällt dies nicht negativ ins Gewicht, weil deren Sound dem Stile Lanes nahe steht: behäbige Balladenkost, welche „Gemini“ zu reichhaltig auftischt, denn abgesehen vom im Vergleich zum Original zu zögerlich dargebotenen „Sunshine Of Your Love“ aus Claptons Feder ist das zweite Jefferson-Airplane-Cover „Wooden Ships“ ein ebenso ruhiges Gesangsduett mit Mark McCrite, und schließlich schreckte die Auswahljury nicht davor zurück neben „You Can Never Go Home“ das offensichtlichste Moody-Blues-Stück heranzuziehen. „Nights In White Satin“ benötigt auch in dieser soliden Version angesichts des perfekten Originals kein Mensch – vergleichbar mit dem Wert einer „Paranoid“ oder „Smoke On The Water“-Neuverwertung.

Kreativität beweist Lane einzig in ihrer „Pink Moon Suite“, welche Auszüge aus eben Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“ („Breathe“ und „Time“) mit „Johnny Moon“ von Heart verflicht. Das ist zumindest origineller als die Wahl von Roger Waters und Co. an sich. Der Tribut an Heart zeugt von Geschmack abseits des generellen musikalischen Konsens, was man angesichts des Großteils dieser unspannenden Angelegenheit nicht denken möchte.

FAZIT: Warum statt Miss Lane ihr Göttergatte Eric Norlander die Liner Notes geschrieben hat, und Frauchen im Booklet als seine Gespielin abgebildet ist, weiß der Teufel. Dann bitte gleich nachfragen, wer diese ohne Makel eingespielte Coverplatte kaufen soll...

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. White Room
  2. White Rabbit
  3. Long Long Way From Home
  4. You Can Never Go Home
  5. Pink Moon Suite
  6. Dream Of The Archer
  7. Starrider
  8. Sunshine Of Your Love
  9. Wooden Ships
  10. Nights In White Satin

Besetzung

  • Bass

    Tony Franklin

  • Gesang

    Lana Lane, Kelly Keeling, Mark McCrite

  • Gitarre

    George Lynch, Mark McCrite

  • Keys

    Erik Norlander

  • Schlagzeug

    Vinnie Appice

Sonstiges

  • Label

    ProgRock/H´Art

  • Spieldauer

    56:46

  • Erscheinungsdatum

    2007

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