Die erste mir unterkommende Massacre-Vorab-CD mit Voice-Over zur vorzeitlichen Downloadunterbindung...Sollten die Verantwortlichen sich von den Abgehalfterten und gerne in politische Fettnäpfe Tappenden derart viel versprechen? – Zumindest erfüllen MALEVOLENT CREATION das zu Erwartende: Blast, Blast, Blast – Death Metal aus dem US-Hinterland.
Melodieselig sind Rubin und Fasciana (den ein Kollege einmal gemein zum „Fascistiana“ verunzierte) nicht unbedingt, aber ihre Leads sind üppig und auch nicht uninspiriert. Aus all den Alligatorsumpf-Trockenlegkommandos hoben MALEVOLENT CREATION sich ohnehin schon immer als thrashigster Vertreter hervor. Mit der restlichen Grunzmischpoke ihrer Heimat hat die Gruppe indes gemein, dass sie ihre Hits bereits vor Jahren geschrieben hat und nunmehr eher Sound als Song praktiziert. Die Hook-Armut inmitten des stets bloß oberflächlichen (klanglich einmal mehr feist inszeniert) und damit ein wahres Gefühlsinferno schuldig bleibenden Höllehereinbrechens ist ebenso hoch wie der spielerische Standard der Veteranen. Schlacht-Culross prügelt sich durch ein Duzend Tracks mit minimalem Widerhall im Gedächtnis – außer Fiepen nichts gebliepen.
Anspieltipps kann man geben, spätere Klassiker nicht orten: „Culture Of Doubt“ zwischen schwarzem Schröppeln und krustigem Dreschen; „Prelude To Doomsday“ als differenzierte Instrumentalmusik; „Strength In Numbers“ vornehmlich wegen seines cool schleifenden Endes und der schönen Solosektion. Weitere Fakten: Slipknots Mick Thompson darf bei „Deliver My Enemy“ gniedeln, Ex-Stimme Kyle Symons beim letzten Song mitreihern – Kanonkotzen für den Genrekanon...die böswillige Schöpfung möchte nach wie vor nicht aus der toten Reihe tanzen und verspielt Potential.
FAZIT: MALEVOLENT CREATION zehren zu gleichen Teilen von ihrem Namen und ihrer Urgewalt wie Erfahrenheit. In punkto Songschreiben sind sie aber offenbar – wenn nicht ins Säuglingsalter – in die Zeit der Midlifecrisis gefallen. Pubertäres Ungestüm wäre dem vorzuziehen gewesen. File under „–ation“-Bands...
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Jason Bachowisz
Brett Hoffmann
Jon Rubin, Phil Fasciana
Dave Culross
Massacre/Soulfood
49:22
2007