Nicht ganz unpassend der Bandname, wenn man weiß, dass die Kombo aus Oklahoma seit ihrem Bestehen erst mit dem Unfalltod des ursprünglichen Sängers Steve Bryant und kürzlich auch noch des langjährigen Gitarristen und Gründungsmitglieds Brent Wheatley, der einem Krebsleiden erlag, bereits mehrere Schicksalsschläge ereilt haben. Neu in der Szene ist er indes nicht, auch wenn er zumindest bei uns noch nicht sonderlich verbreitet ist; auch ich komme erstmals mit einem Tonträger des seit fast 20 Jahren aktiven Quintetts in Berührung.
Und dieser 6-Tracker, der wohl auch als letztes musikalisches Vermächtnis des verstorbenen Gitarristen steht (und dessen Bruder ebenfalls zum Team gehört und am Schlagzeug sitzt) macht durchaus neugierig auf das bereits recht umfangreiche Backprogramm (3 Longplayer & 1 EP) der Band. Angesprochen werden von diesem in erster Linie Old School-Thrasher, die es direkt und kraftvoll und ohne großen Firlefanz mögen. Der recht puristische, meist im Midtempo gehaltene Stil von MANIFEST DESTINY, die statt auf Raserei mehr auf räudige Heavyness setzen, lässt sich durch Songs wie "Time Of Light" oder "Bury The Living" am ehesten der Kategorie von Bands der Marke SACRED REICH zuordnen. Dazu passen auch die rau-rotzigen Vocals von Russ Pace, dem man zudem eine gewisse Verwandtschaft (und das auch optisch) zu PRO-PAINs Gary Meskil attestieren kann.
Die erforderliche Abwechslung in die wuchtigen Songs von gleichbleibend bodenständiger Qualität bringt da mal eine auffallend groovige Rhythmik wie etwa bei "Take The Next Step" oder die ein- oder andere Tempoverschärfung durch die Sechssaiter, etwa beim abschließenden "Outcry", einer Neueinspielung einer älteren Nummer.
FAZIT: Für Neueinsteiger ein kurzer, aber aufschlussreicher Einblick in das Schaffen von MANIFEST DESTINY, für bereits überzeugte Fans ein gelungener Zwischenhappen, der die Hoffnung schürt, dass man von der Band trotz der zu überstehenden Widrigkeiten in Zukunft noch weitere, auch umfangreichere Thrash-Brocken erwarten kann.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Kieth Wiley
Russ Pace
Brent Wheatley, Tim Harris
Tody Wheatley
Rock It Up Records
23:50
2007