Darkthrones scheuere Hälfte hat einen nicht arg spannenden Karton voll überwiegend schwarz-weißer Schnipsel zu 50 lose seine Band und den norwegischen Black Metal behandelnden Minuten zusammengeklebt und mit geräuschhafter Musik unterlegt, wo nicht gerade jemand redet, was selten geschieht.
Das Intro zeigt den Protagonisten mit Enslaved-Kumpel und deutschem Metal-Hammer-Abgesandten beim Eisfischen. Zu Dartkhrones „Rust“ beginnt der eigentliche Film, der sich aus Natur- und Momentaufnahmen mehr oder minder wichtiger Ereignisse um das Label Tyrant Syndicate und Schwarzmetall generell zusammensetzt. So kann man Fenriz beim Proben bewundern, Aura Noir ihren Plattenvertrag unterschreiben oder live zocken sehen sowie Studioeindrücke von Darkthrone bekommen. Ein alter Mann namens Knut aus Nocturno Cultos Nachbarschaft zitiert Gedichte im Schnee, und im fernen Tokio wohnt der Betrachter einer Foto-Ausstellung des Genreknipsers Peter Beste bei – nebst kurzem Kameraschwenk auf die Krawall-Mädelband Gallhammer inklusive Live-Fragment.
Recht unschlüssig aneinandergereiht sowie trotz gelegentlich humorvoller Einlagen (Lagerfeuer auspissen, Backstage-Quatsch in Japan) in seiner Gänze eher langweilig, stellt dieser Film nur eine Anschaffung für Black-Metal-Hardliner dar. Von einer Dokumentation ist er weit weg und gibt demzufolge wenig Einsichten zum Thema. Der beigelegte Soundtrack ist entbehrlich, das „Too Old Too Cold“-Video bekannt, und leichtes Interesse wecken nur zwei ganz frühe Dunkelthron-Gig-Eindrücke im Bonusbereich der DVD.
FAZIT: Ein netter Gimmick für Fans des norwegischen Black-Metal-Kosmos um das spinnerte Duo Fenriz und Nocturno Culto – mehr nicht.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
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Tyrant Syndicate/Peaceville/SPV
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2007