Über den Hintergrund der Musiker von OPHYDIAN läßt sich nicht sonderlich viel herausfinden – nur so viel jedenfalls: Zwischen 2000 und 2004 haben die Italiener zwei Demos herausgebracht, sich ein Jahr lang den Arsch abgetourt, größere Metal Festivals bespielt und sich mit LINEA 77 und DRY KILL LOGIC die Bühne geteilt. Die Aufnahmen für das Debüt „The Perfect Symbiosis“ begannen bereits im Jahre 2005 – Bemühungen, das Erstlingswerk international bekannt zu machen, scheinen aber erst jetzt in Angriff genommen worden zu sein.
OPHYDIAN bemühen sich redlich um Abwechslung und vermischen über die 42 Minuten Spielzeit fröhlich und kunterbunt melodischen Rock, Thrash Metal, Emo und Hardcore Einflüsse zu einem streckenweise sehr unterhaltsam-vielgestaltigen Süppchen modernen Metals, der vor allem von dem nicht mehr ganz originellen Kontrast zwischen harten Riffs, emotionalem Klargesang und Brüllpassagen lebt. Dabei gehen OPHYDIAN ein ums andere Mal angenehm breaklastig vor, ohne dabei Abstriche in Sachen Eingängigkeit hinnehmen zu müssen und zeigen auch keine Berührungsängste, was die Integration kleiner Southerneinschübe, Elektronikspielereien und seltsamer Vocoder-Effekte angeht, die einen gewissen Song von Cher noch unerträglicher machen…
Die Hälfte des Materials auf „The Perfect Symbiosis“ macht Spaß – erstaunlich, wie es eine junge Band schafft, bei all dem Stil-Chaos eine feste Linie in ihr Songwriting zu bringen und die einzelnen Tracks nicht wie Fremdkörper nebeneinander stehen zu lassen. Dazu verfügt Sänger Gianluca Carcangiu über eine angenehme, ausdrucksstarke Stimme, der man ein gewisses Mainstream-Potential nicht absprechen kann. Doch leider geht irgendwann ein Bruch durch das Songmaterial, die Tracks kommen nicht mehr auf den Punkt und eiern etwas gesichtslos durch die Botanik. Es entsteht der Eindruck, daß die Italiener noch nicht bereit für ein ganzes Album waren und es lieber noch einmal mit einer EP hätten versuchen sollen…
FAZIT: Sehr schade – OPHYDIAN zeigen über die Hälfte der Spielzeit, wie moderner, massentauglicher Metal auf der Gradwanderung zwischen Thrash, Emo und Rock klingen sollte. Für höhere Wertungsregionen befinden sich leider noch zu viele Füller auf diesem Erstlingwerk…
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Gianluca Carcangiu
Gianluca Carcangiu, Luca Porporato
Marco Mallamo, Luca Porporato
Edoardo Bonafortuna
Dioxzion Records
42:19
2007