Lee Barrett macht nach Elitist unter Earache erneut in Sachen Plattenlabel. Neben den spannungsarmen Schweden Scarpoint gibt´s mit Pain Principle eine seit den frühen Neunzigern existente amerikanische Gruppe zu hören, die sich selbst vornehmlich von Death und Pantera beeinflußt sieht. Vor allem die zweitgenannten passen wie der Hintern aufs Klo.
Seit 1993 ist musikevolutionär nichts geschehen, und Phil Anselmo ist ewig jung. Gut – ganz so ist es nicht, denn schließlich war da noch dieses Konstrukt namens NWoAHM, das nordeuropäische Metalsounds der neuen Welt mundgerecht zugeschnitten hat. So modern – oder reaktionär, je nach Auffassung – wie Vertreter dieser Spezies hat Erik Rutan PAIN PRINCIPLE klanglich inszeniert, wobei die Bandaffinität für dezente Blastbeats ihm sicher entgegenkommt. Solieren kann John Sutton wie der Teufel, und gelgentlich läösst er auch unverzerrte Töne von den Saiten perlen. Derlei kennt Sänger „Bull“ nur bedingt, wenn er in „All But The Dying“ von Pressen auf Nur-Rau umschaltet oder im Abschlusstrack dann doch zaghaft sauber trällert.
Dass PAIN PRINCIPLE „better than ever“ sind, möchte ich nicht bezweifeln; originell sind sie nicht für fünf Cent, zumal sie schono seit 1993 bestehen und immer noch keine nachhaltigen Songs abliefern. Die Gesten sind bekannt und in Formatsongs verpackt, die sicher ihre Käufer finden, aber in einigen Wochen niemanden mehr kümmern werden.
FAZIT: Solide zukünftige Fußnote des modern gewollten und bereits anachronistischen amerikanischen Metal – PAIN PRINCIPLE zocken abgeklärt den Standard herunter. Das eint sie mit ihren Labelkollegen; sollte Lee Barrett keinen Bock mehr auf Avantgarde wie einst bei Elitist haben?
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
Erik Payne
Kevin Bullock
John Sutton
Mike Mazzonetto
Blind Prophecy/Soulfood
39:21
2007