Aus Dublin erreichen uns fünf Tracks im minimalistisch gestalteten Digipack mit gesangsfreiem, entspannten Instrumentalsound, der keine Frickeleien zulässt, aber PARHELIA auch nicht als Klangmaurer entlarvt.
Was also? – Die vier Iren bieten Postrock in der Art von Mogwai oder ihren ehemaligen Tourparntnern 65Daysofstatic, jedoch ohne allzu große Spiele mit der Dynamik (am deutlichsten noch im abschließenden „Storm Warning“). Die Musiker setzen auf mal verhallte, mal schrammelige Gitarren und spielen kaum fette Riffs. Dass die Stücke trotzdem einen Zug nach vorne haben, garantiert das abwechslungsreiche Rhythmusgerüst sowie die melodische Motivarbeit. „Lights In The Distance“ oder „Hindsight“ durchziehen wiederkehrende Tonfolgen, die nicht monoton sind, aber auch nicht spielerisch variiert werden. Da diese Elemente aber nicht vordergründig sind, sondern nur beim aufmerksamen Zuhören nachvollziehbar werden, wirken PARHELIA nicht platt; lässt man das Quartett allerdings nur nebenbei den Raum beschallen, tönt es beliebig wie Ambientmusik, weil ohne Gesang zu wenig zu geschehen scheint – oberflächlich gesehen liegt der Grund darin, dass sie kein Instrumentalfeuerwerk abfackeln, sondern auf Stimmungen setzen – und um diese wahrzunehmen, muss man zuhören. Die Belohnung fällt jedoch noch nicht riesig aus.
Diese Stimmungen sind sowieso von artverwandten Gruppen bekannt: Schwelgen und Träumen in Hallfahnen und melancholischen Licks, aber nicht mit allzu intensiven Klangextremen zur Seelenreinigung anheben. Schöner, professioneller Einstand für zwischendurch, aber noch nicht zwingend.
FAZIT: PARHELIA sind noch nicht eigenständig genug und stellen im Postrock-Instrumental-Kontext die ruhige Komponente dar, wobei sie sich noch etwas zu stark altbekannter Stilmittel und Sounds bedienen – Eine handzahme Version von Alternative ohne Hits, beziehungsweise brave Red Sparrowes. Danke, dass ihr auf emotionales Geschrei verzichtet...
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Cathal Rodgers
Gereg Clarke, Diarmuid Shore
Andy Clarke
Diarmuid Shore (samples)
Eigenproduktion
31:47
2007