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Raging Speedhorn: Before The Sea Was Built

Stil: Post Core

Cover: Raging Speedhorn: Before The Sea Was Built

RAGING SPEEDHORN klingt als Name immer noch nach Schweine- oder Stonerrock, doch in der Realität kanalisieren sie “Langeweile und Frustration” in ihrer Musik. Dass sie selbiges auch beim Hörer verbreiten, liegt in der Natur ihres Sounds.

Schreicore in kurzen Songs einer nicht einmal halbstündigen Platte ergibt ein getriebenes Klangbild, dessen Intensität einzig die Abgestandenheit der eingesetzten Stilelemente verhindert. RAGING SPEEDHORN können das, was sie spielen möchten auch umsetzen, doch zu mehr Extravaganz als im Kollegenkreis gleichausgerichteter (-geschalteter?) Musiker schaffen sie es nicht. Das heißt: Pflichterfüllung statt kolportierte Progression – und sowieso: die Fresse aufreißen, ach wie innovativ das neue Album der Engländer sei, und dann nicht einmal genug Material zusammenbekommen, um überhaupt von einem Longplayer reden zu können...jaja, es soll ja sicher intensiv wie ein Blutregen sein, doch leider hört man zwischen Schrammelgitarren, Frustrauskotzen und wenig Groove nicht viel. Irgendeinen der prätentiös betitelten Songs im Langzeitgedächtnis zu behalten, beweist sich als schwierig.

„Langeweile und Frustration“ kann man nicht nur durch Musik entgegenwirken; Gleichültigkeit tut es auch, und das funktioniert bei RAGING SPEEDHORNS langweiliger Frustrationsmusik ganz gut. Einseitige Gefühlsbekundungen hat der Pop-Mainstream auch zu bieten...

FAZIT: Musik, welche wehtun und den Frust abbauen soll, jedoch am Ohr und Gefühlszentrum vorbeiballert, ist ziemlich überflüssig. RAGING SPEEDHORN sind eine kompakte Version der Cult Of Lunas dieser Welt oder B-Seiten-Isis im verirrten Singleformat. Der Kunstanspruch der Konventionellen nervt allmählich.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2008

Tracklist

  1. Everything Changes
  2. Before The Sea Was Built
  3. Dignity Stripper
  4. Mishima
  5. The Last Comet From Nothingness
  6. Born To Twist The Knife
  7. Who Will Guard The Guards
  8. Too Drunk To Give A Fuck
  9. Sound Of Waves
  10. Jump Ship

Besetzung

  • Sonstiges

    Bloody Kev, Gareth Smith, Dave Thompson, Gordon Morison, Jay Thompson, John Loughlin

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer/SPV

  • Spieldauer

    28:29

  • Erscheinungsdatum

    2007

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