Bei TED POLEY handelt es sich um den Sänger von DANGER DANGER, die Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger einige Erfolge verzeichnen konnten. “Smile” ist sein zweites Soloalbum und beginnt gleich mit nervigen “Yeah Yeah”-Chören, die im Opener “Waiting Line” etwas zu penetrant eingesetzt werden. Insgesamt bekommt man aber weniger Sleaze oder Glam Rock zu hören, sondern hauptsächlich radiokompatiblen und Achtziger-lastigen AOR. Ted Poley verfügt über eine relativ dünne Stimme, die meiste Zeit schmachtet und näselt er auch noch ziemlich. Dadurch klingt sein Gesang nicht unbedingt emotional packender, sondern eher etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin markant. Mir persönlich wirkt das oft zu gekünstelt und wenig authentisch. Aber dafür gibt es immer wieder schöne mehrstimmige Gesangsharmonien zu hören, bei denen sein spezielles Timbre nicht negativ auffällt.
Der Titel “Smile” hätte nicht besser gewählt sein können, das Album verbreitet gute Laune, ohne penetrant fröhlich oder nach Party-Rock´n´Roll klingen zu müssen. Allerdings lassen die etwas zu netten Songs und schönen Melodien den Hörer auch relativ unbeeindruckt und rauschen als unauffällige Hintergrundbeschallung einfach so vorbei. Trotz der prinzipiell eingängigen Ausrichtung bleibt so auch nach mehreren Durchgängen nicht wirklich viel des Materials hängen, dazu ist es dann doch etwas zu beliebig und austauschbar. Die wenigen Ausnahmen sind z.B. das mit rockigen Strophen und einem getragenen Refrain versehene “If I Can´t Change Your Heart”, welches am Ende des Albums als “Reprise” nochmal in einer orchestrierten Klavierfassung zu hören ist, oder “Why Can´t We Pretend That It´s Over” mit dezentem Punk-Rock-Vibe.
Ähnlich wie beim Songwriting verhält es sich auch auf instrumentaler und produktionstechnischer Ebene: Alles befindet sich im grünen Bereich, ohne für größeres Aufhorchen zu sorgen. Immerhin gibt es einige schöne Gitarrensolos zu hören.
FAZIT: TED POLEY bietet auf “Smile” gemäßigten Gute-Laune-Rock mit netten Melodien, wie man ihn auch heute noch desöfteren im Radio hören kann. Ob man nun unbedingt eine neue CD dieser Richtung braucht, muss jeder selbst entscheiden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.01.2008
JK Northrup
Ted Poley
JK Northrup
Eric Ragno
Dan Zoid
Frontiers Records
47:35
2007