Dieses Debütalbum orientiert sich an moderner Heavygitarrenmusik, welche von Namen wie Pain oder (mit Abstrichen) Soilwork auf dem Weltmarkt vertreten wird. Dort werden sich XICON mit ihrem Arrangement- wie Hit-technisch zweitklassigen Album jedoch nicht so erfolgreich behaupten können.
Vielleicht liegt es an den für Konsenshörer immer noch zu dominanten Sologitarren, welche einige Stücke bereichern – Das tun die Ausführenden Fabio und Vince wirklich, denn ihr Spiel beweist – abgesehen vom obligaten Rhythmusgeschiebe – durchaus Gefühl für Bratklampfen, die über das monotone Rammstein-Stampfen von „Protoplaston“ hinausgehen. „Ego“ trägt dezent zweistimmige Harmonien nach außen, und die Tempowechsel von „Exit The Line“ unterfüttern die Gitarristen mit entsprechend abwechslungsreichen Riffs. Noch variabler gebärdet sich „Chemical“, stellt aber auch einen weiteren Schwachpunkt der Band heraus: der müde Grölchorus entzaubert Sänger Dave, falls er sich nicht schon lange vorher durch seinen gefühllosen Sprech- („The Eye“) oder Klischee-Klargesang an vorhersehbaren Stellen disqualifiziert hat.
Wenn man das progressive spielerische Moment skandinavischer Vertreter der Stilistik hier nicht vorfindet, so bedienen XICON auch nicht stumpfeste Hörgewohnheiten. Allerdings wirken ihre leichten Versuche platter Eingängigkeit inkonsequent, was auch auf die aufgesetzte Härte (im Gesangsgestus und den Einton-Riffs) zutrifft. Folglich ist das balladeske „Pandora“ eines der stärksten Argumente für XICON. Die Sprachsamples von „Wastelands“ sowie der finale Remix des Nicht-Hits „All Flesh And Smoke“ sprechen nicht gegen die Musiker, aber auch nicht für einen unabdingbaren Albumkauf.
FAZIT: XICON haben einen okay produzierten Tonträger im Dunstkreis erwähnter Protagonisten eingespielt, der sich nicht für die Tanzflächen eignet, aber auch kein intensives Hörerlebnis garantiert. Sie haben sich folglich – von den Vocals abgesehen - kompetent zwischen die Stühle gesetzt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Al
Dave
Fabio, Vince
Tom
Tom
Manitou/Twilight
51:12
2007