Ein tollwütiger Bruder von Napalm Death, der sogar manchmal die Sologitarre zückt? - Wenn da die Hardliner den altgediegenen Recken (Pontikoff kommt von Benumb) nicht auf die Finger klopfen… Obwohl: mit herkömmlichen weder-Metal-noch-Core (aber trotzdem so genannt) hat die Ferkelagenda nichts am Hut…
…doch dafür die Hasskappe auf der Birne - beeindruckend, welche echte Wut einem hier entgegenschlägt. Morbid Angel walzen kurz zu Beginn von “Amongst The Forgotten” vorbei, die Vocals bleiben Hardcore durch und durch - Pontikkoff ist eine Furie kurz vorm Stimmüberschlag, auch wenn Hysterie nicht das Metier von AGENDA OF SWINE ist. Vielmehr rocken sie abwechslungsreich (vor allem tempomäßig und rhythmisch, ohne nun “proggy” zu sein) nach vorne und machen innerhalb einer halben Stunde keine Gefangenen, sondern richten die Herrschenden gleich an Ort und Stelle hin. “Eradication” nimmt den Fuß vom Gaspedal, doch generell ist gerade das wahnwitzige Drumming bei AGENDA OF SWINE ein echter Hinhörer, wie der viehische Thrashcore im nachfolgenden Track beweist. “Devouring the Residual Bile” täuscht kurz den Groover an, nur um danach wieder in den maximalen Brutalitätsmodus hochzuschalten.
Dass dabei die eigentlichen Songs nicht in einem Klangdickicht verschwinden, ist der Hardcore-Hintergründe der Betreiligten zu verdanken, denn die Kompaktheit sowie kurz und bündig herausgerotzte Botschaft sind Charakteristika der Stilistik, die sie dem häufig redundant beliebigem reinen Extrem-Death überlegen machen.
FAZIT: AGENDA OF SWINE verbinden das Beste aus Death und Grind zu super Stücken und empfehlen sich der Nasum- bis Napalm-Death-Fangruppe - Brett!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.07.2008
Emag Jaghab
Pete Pontikoff
Jeff Lenormand, Jason Behan
John Gotelli
Relapse/SPV
34:24
18.07.2008