Dass BEHEMOTH zwischen ihre Alben gern mal eine EP schieben, ist so rein gar nichts Neues. Über den Sinn solcher Veröffentlichungen zu streiten, finde ich albern, denn wer meint, die Band schröpfe nur den Geldbeutel ihrer Fans, kann es ja beim Kauf der regulären Veröffentlichungen belassen. Die Polen sind aber auf ihren EPs immer für eine Überraschung gut. Besonders die Auswahl der gecoverten Tracks sorgt immer sowohl für Euphorie als auch Sprachlosigkeit.
An der Mixtur aus neuen Songs, Live-Aufnahmen und Coverversionen, die bereits auf den letzten Zwischen-EPs „Conjuration“ und „Slaves Shall Serve“ gut funktionierte, wird auch auf „Ezkaton“ nichts geändert: Die beiden Neuen stammen aus der „The Apostasy“-Ära und demonstrieren die Dominanz der polnischen Death-Metal-Könige eindrucksvoll. Es handelt sich keineswegs um Ausschuss – die beiden Nummern können qualitativ auch ganz klar mit dem Standard des Albums mithalten. Die Auswahl der Covers von MASTER’S HAMMER und den RAMONES führt die BEHEMOTHscher Tradition fort: „Jama Pekel“ vom ersten Album der Tschechen ist ein typischer Metal-Track und mit ihrer Version von „I'm Not Jesus“ wandeln sie auch wieder auf unmetallischen Abwegen. Gelungen sind auf ihre Art beide. Ob es nun gerade diese drei Live-Aufnahmen haben sein müssen, ist in Anbetracht der Tatsache, dass alle bereits auf „Live Apostasy“ waren, etwas fragwürdig. Zwar sind die Aufnahmen andere (aufgenommen in Leeuwarden) aber unterscheiden sich nur unerheblich von den Versionen auf der Live-Scheibe.
FAZIT: Unterhaltungswert besitzt diese EP ohne Frage. Die bereits genannte Dreiteilung der EP ist ein ergiebiges Konzept, das BEHEMOTH in allen Lebenslagen zeigt. „Ezkaton“ ist eine coole EP, die man als Fan der Band einfach haben muss.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.12.2008
Orion
Nergal
Nergal, Seth
Inferno
Regain Records
27:58
28.11.2008