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Blackmore's Night: Secret Voyage

Stil: Renaissance Folk Rock

Cover: Blackmore's Night: Secret Voyage

Wie die Zeit vergeht – bereits seit über zehn Jahren veröffentlicht der ehemalige DEEP PURPLE-Klampfer nun Alben unter dem Namen BLACKMORE’S NIGHT. In diesem Jahr ist also Studioalbum Nummer sieben dran, das den plakativen Titel „Secret Voyage“ trägt. Erfolgreicher als mit RITCHIE BLACKMORE’S RAINBOW ist der über 60 Jahre alte ex-DEEP PURPLER allemal: „Fires At Midnight“ knackte in Deutschland im Jahre 2001 gar die Top 10.

Geändert hat sich auf „Secret Voyage“ eigentlich wenig. Ritchies Lebensgefährtin Candice Night singt immer noch und das Faible für Renaissance-Musik hat das Pärchen noch lange nicht abgelegt. Entsprechend beginnt das Album auch: Einfach und folkloristisch startet „God Save The Keg“ und steigert sich dann rein instrumental zu einem majestätischen Fest am Hofe des Königs. Ein kleines Highlight ist das – auch wenn hier ein paar atmosphärische Klischees bedient werden. Danach geht es weiter, wie man es mittlerweile gewohnt ist. Der Rockfaktor ist diesmal quasi bei Null angelangt: „Secret Voyage“ besteht aus poppigen, melodischen Nummern mit süßlichen Melodien und kuscheligem Vergangenheits-Ambiente. Akzente setzen vereinzelt Blackmores neoklassische Soli, die mal akustisch, mal elektrisch verstärkt in gemäßigtem Tempo für Schönklang sorgen. Einige Tracks geraten dabei gefährlich nahe in die Nähe von Disyney-Heile-Welt-Kitsch. Tracks wie „Toast To Tomorrow“ laden wiederum zum fröhlichen Tanz ums Feuer ein, während die Elvis-Presley-Coverversion von „Can’t Help Falling In Love“ im Renaissance-Gewand zum verwunderten Äugleinreiben verleitet.

Im direkten Vergleich zu den Vorgängeralben orientieren sich Blackmore’s Night wieder verstärkt am Folk und geben ihre Rockwurzeln komplett auf. Aber wer ausschließlich harte Gitarren braucht, wird sowieso einen Bogen um „Secret Voyage“ machen. Einige Melodien und Passagen wirken arg brav und naiv – was auch an Candices Gesang liegt, der wie immer sehr glatt und unspektakulär daherkommt.

FAZIT: Gewohnte Kost, die entweder begeistert und oder einen üblen Kater auslöst wie nach einer Druckbetankung mit süßem Likör. Aber mal ehrlich – es gibt durchaus Stunden, in denen diese unbeschwerte Musik mit ihren naiv-schönen Melodien einfach Spaß macht.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.06.2008

Tracklist

  1. God Save The Keg
  2. Locked Within The Crystal Ball
  3. Gilded Cage
  4. Toast To Tomorrow
  5. Prince Waldeck's Galliard
  6. Rainbow Eyes
  7. The Circle
  8. Sister Gypsy
  9. Can't Help Falling In Love
  10. Peasant's Promise
  11. Far Far Away
  12. Empty Words

Besetzung

  • Bass

    Earl Grey of Cheme

  • Gesang

    Candice Night

  • Gitarre

    Ritchie Blackmore

  • Keys

    Bard David of Larchmont

  • Schlagzeug

    Malcolm Dick

  • Sonstiges

    Ritchie Blackmore (mandolin, domra), Candice Night (horn, flute), Gypsy Rose (violin)

Sonstiges

  • Label

    SPV / Steamhammer

  • Spieldauer

    50:36

  • Erscheinungsdatum

    27.06.2008

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