Ein ‚echtes’ neues Album ist „Selective Wreckage” nicht. Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich um eine Zusammenstellung von Songs, die bisher keinen Platz auf einem Album gefunden haben. Dass es sich dabei keineswegs um Ausschuss handelt, wird nach den ersten Rotationen aber schnell klar.
Zugegeben – einen roten Faden gibt es nicht. Die einzelnen Songs führen den Hörer durch verschiedene Entstehungsphasen und bilden keine Einheit. Auf der Fahne der Band steht stets melodischer Hardcore – aber grundsätzlich sind die Tracks allesamt doch sehr unterschiedlich. Während zum Beispiel ein melodischer Track wie „Everywhere And All The Time“, schnell mitreißt und fast an JR EWING erinnert, gibt es auch schwerverdauliche Kost, die sich setzen muss. Man höre hierzu „Love” oder „When The Women Come Out To Dance” gegen.
„Selective Wreckage“ ist in seiner Diversität sehr spannend. Die einzelnen Songs zeigen sehr viele verschiedene Facetten der Band auf und können überraschen. Die Platte klingt nicht wie aus einem Abwasch und ist gerade daher auch so interessant. Was bei einem Album im Verlauf der Spielzeit schnell in Gleichförmigkeit ertrinken kann, wird hier quasi mit jedem Song neu und farbenfroh definiert.
FAZIT: Eine durchaus weise Entscheidung von CRIME IN STEREO war es, diese Songs hier nicht einfach in Vergessenheit geraten zu lassen. Wenn man diese Sammlung als das ansieht, was sie wirklich ist – also nicht als Gesamtwerk, sondern als Compilation von Songs - wird man rasch erkennen, dass die Band keine Ausschussware zum Sell-Out darreicht. Mit etwas über 20 Minuten zwar eine etwas magere Spielzeit, dafür aber bedrohlich vielseitig und ohne Ausfälle.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.12.2008
Matt
Kristian
Alex, Gary
Scotty
Bridge 9
23:00
17.10.2008