Die Norddeutschen DARK AGE spielen nach wie die Art von Pop-Death-Metal, die Bands wie Soilwork etabliert haben und klingen dabei austauschbar auf hohem Niveau.
Vielleicht liegt es an dieser Stilistik generell, dem keyboardlastigen melodischen Metal skandinavischer Schule mit gleichermaßen gesichtslosem wie gut verständlichem Growl-Gesang, daß die sich daran orientierenden Bands sich kaum voneinander unterscheiden. DARK AGE sind doch mehr Metal als etwa die Dänen Raunchy oder ähnlich Metal-Core-nahe Protagonisten, zumal bei ihnen klampfentechnisch neben eingängigen Melodien und heftigem Geriffe auch gekonnte Leads und Solos gezockt werden. Klanglich nehmen DARK AGE ihren Mitbewerbern nichts, und auch die Hitdichte ist dank der aufs Wesentliche heruntergebrochenen Kompositionen angemessen hoch. Dass die Band dabei nicht komplett den kleinsten gemeinsamen Nenner mit allzu Hit-hörigem Publikum sucht, nimmt man wohlwollend zur Kenntnis.
Am Ende des Tages ist DARK AGE mit “Minus Exitus” ein im Gegensatz zu ihren Anfangstagen noch kompakteres Album gelungen, dass man Wahlweise als guten Disco-Death-Lieferant oder allzu kalkuliertes Produkt bezeichnen kann. Die Band hebt keine Innovationen aus ihrer Nische, fühlt sich aber angenehm geerdet und unstylish wohl zwischen hittigen Hypocrisy und diversen Modern-Death-Kapellen.
FAZIT: DARK AGE erfüllen alle Kriterien für ein abwechslungsreiches Kommerzdeath-Album, was man je nach Präferenz im positiven oder negativen Sinn sehen kann. In jedem Fall ist “Minus Exitus” wohl das, was man “professionell” nennt - überdurchschnittliches Handwerk ohne große Emotionen…
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.02.2008
Alex Frank
Eike Freese
Eike Freese, Jörn Schubert
Martin Reichert
Andre Schumann
Remedy/Soulfood
50:10
22.02.2008